Wie werde ich glücklicher? Die Forschung stellt sich dieser und ähnlichen Fragen mittlerweile. Ein eigenes Feld - die Glücksforschung - ist daraus entstanden. Was die Wissenschaft des Glücks für mehr Lebensglück rät, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Glück überhaupt?
Gleich eines vorweg: Jeder Mensch versteht unter „Glück” etwas anderes. Je nachdem, wen du fragst, bekommst du völlig unterschiedliche Antworten. Mit völlig unterschiedlichen Schwerpunkten:
- „Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz. Sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.” - André Gide
- „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks. Und der Anfang der Unzufriedenheit.” - Søren Kierkegaard
- „Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.” - Hermann Hesse
Also hat Glück scheinbar schon mal etwas mit Altruismus, dem Nicht-Vergleichen und Liebe zu tun ... Wobei ich zugeben muss, dass ich diese drei Zitate völlig willkürlich aus Tausenden herausgesucht habe. So vielfältig und subjektiv sind die Ansichten über Glück.
Die Biologie des Glücks
Würdest du einen Neurobiologen fragen, würde dieser Glück vermutlich als Mix diverser Botenstoffe beschreiben. Wie beispielsweise Dopamin, Serotonin, Noradrenalin, Endorphine, Oxytocin oder Phenethylamin. Diese werden auch als Glückshormone bezeichnet.
Weil sie durch ihre stimulierende, entspannende und/oder schmerzlindernd-betäubende Wirkung dein Wohlbefinden steigern und Glücksgefühle hervorrufen. Deshalb werden die Glückshormone auch oft als körpereigene Drogen bezeichnet. Scheinbar hat die Natur des Glücks irgendeinen Nutzen …
Tatsächlich haben Glück und Unglück eine evolutionsbiologische Bedeutung: Alles, was unseren Vorfahren beim Überleben half, macht uns auch heute noch glücklich.
- Ein erlegtes Raubtier beispielsweise sicherte der Sippe damals für einige Tage das Überleben. Und auch heute noch freuen wir uns über Leckereien auf unseren Tellern.
- Der Liebesakt diente (und dient heutzutage, zumindest manchmal) der Fortpflanzung und der Weitergabe der Gene, sodass auch Sex für gewöhnlich Freude bereitet.
All diese Aktivitäten schütteln Glückshormone aus.
Aber auch Unglück ist nützlich! Nur, wenn du unglücklich bist, hast du einen Anreiz, etwas zu verändern. Stell dir beispielsweise vor, du bist traurig, weil du dich einsam fühlst. Dann wird dieses Gefühl vermutlich dafür sorgen, dass du Motivation aufbringst, Freunde zu besuchen oder unter Menschen zu gehen.
Auch viele große Erfindungen sind aus der Not heraus entstanden. Weil irgendjemand mit dem Status Quo unzufrieden war. Unglücklich zu sein, hat also eine motivierende Wirkung!
Glück im Sprachgebrauch
In unserer Sprache gibt es erste Hinweise darauf, was uns glücklich macht. Im Deutschen kann man grob drei Arten von Glück unterscheiden:
- Man kann Glück haben.
Dies bezeichnet das Zufallsglück - im Sinne einer Gunst des Schicksals. Beispielsweise, wenn du knapp einem Unglück entkommen bist („Puh, Glück gehabt”) | Im Englischen gibt es hierfür das Wort „luck”. - Man kann temporär glücklich sein bzw. Glück erleben.
Damit sind Glücksmomente gemeint | Im Englischen „pleasure”. - Und zu guter Letzt gibt es noch das dauerhafte Glück.
Damit ist die allgemeine Lebenszufriedenheit gemeint | Im Englischen hat man hierfür das Wort „happiness”.
Allen Dreien ist gemeinsam, dass diese in dem Moment oder der Dauer ihres Auftretens ein Bündel an Gefühlen beschreiben, nach dem alle Menschen mehr oder weniger streben.
Die damit einhergehenden Emotionen sind individuell. Und bei verschiedenen Menschen in Intensität und Dauer unterschiedlich ausgeprägt. Das ist auch der Grund, warum man Glück auch als subjektives Wohlbefinden bezeichnet.
Was bedeutet nun „glücklich sein”?
Halten wir fest, dass Glück einen evolutionsbiologischen Nutzen hat. Und schwer zu definieren ist. Und darüber hinaus für verschiedene Menschen verschiedene Bedeutung hat.
Was macht nun aber aus psychologischer Sicht glücklich?
Es handelt sich beim Glück oder „glücklich sein” scheinbar um etwas, was viele Menschen für sich erreichen wollen. Nahezu alles, was wir tun, zielt in irgendeiner Form darauf ab, glücklich zu sein.
Betrachten wir daher, was die aktuelle Glücksforschung herausgefunden hat. Und was du daraus ableiten kannst, um dein persönliches Glück zu steigern. Was macht nachgewiesenermaßen glücklich? Die folgenden zehn Tipps verraten es dir.

Was macht glücklich? - Glückstipp 1: Pass deinen Entscheidungsstil an
Täglich triffst du dutzende Entscheidungen. Kleinere und größere.
Unabhängig von der Wichtigkeit deiner Entscheidungen verläuft deine Entscheidungsfindung jedoch fast immer nach demselben Muster. In der psychologischen Forschung werden Entscheider anhand ihrer Muster der Entscheidungsfindung in zwei verschiedene Entscheidungstypen kategorisiert: Maximizer und Satisficer.
Der Maximizer will das absolut Beste. Mit weniger gibt er sich nicht zufrieden.
Diese hohe Anspruchshaltung der Optimalität bei der Entscheidungsfindung hat jedoch ihren Preis. Um sicher sein zu können, auch die beste Wahl getroffen zu haben, muss der Maximizer erst einmal alle Alternativen kennenlernen. Je größer die Auswahl, desto größer der Aufwand. Das kostet viel Zeit und Energie. (Für weitere Nachteile einer zu hohen Anspruchshaltung lies gerne meinen Blogartikel über zu hohe Ansprüche.)
Der Satisficer dagegen ist zufrieden, sobald etwas „gut genug“ ist. Er weiß bereits vorher ungefähr, was er will. Sobald eine Alternative seiner Vorstellung entspricht, greift er zu. Dafür muss er noch nicht einmal alle Alternativen kennen.
Für deine Zufriedenheit und damit einhergehend für dein Glück ist es daher oftmals besser, nicht alle Optionen kennen zu wollen. Die ständige Jagd nach der besten Alternative führt oft zu Stress. Und zu weniger Zufriedenheit!
Hast du etwas gefunden, mit dem du gut zurechtkommst und was deine Kriterien erfüllt, dann bleib einfach dabei! Es ist nachgewiesen, dass die Satisficer mit ihren Entscheidungen glücklicher sind und weniger bedauern. Die Details dazu kannst du in meinem Blogbeitrag zu den Entscheidungstypen Maximizer und Satisficer nachlesen.
Glücklich werden - Glückstipp 2: Triff Bauchentscheidungen
Auch die Intuitionsforschung beschäftigt sich mit der Frage „Was macht glücklich?”: Neuste Ergebnisse belegen, dass das Bauchgefühl gar nicht zu so schlechten Ergebnissen führt, wie viele Kopfmenschen meinen. Intuitive Entscheidungen bringen oft mindestens gleich gute Ergebnisse wie Analysen.
Vor allem bei komplexen Fragestellungen des Lebens, wie beispielsweise der Partnerwahl oder der Berufswahl, gibt es zu viele Faktoren, die unser Verstand nicht allesamt verarbeiten kann.
Forschungen haben gezeigt, dass wenn es sich um relativ einfache Entscheidungen handelt, wir diese sehr gut durch Überlegungen treffen können. Und dann auch zu zufriedenstellenden Ergebnissen kommen.
Werden die Entscheidungen jedoch zunehmend komplexer, so übersteigt diese Anforderung unseren begrenzten Verstand. Wir sind dann nicht mehr in der Lage, alle Facetten und Konsequenzen einer Entscheidung mit unserer Ratio vollumfänglich zu erfassen.
In solchen Fällen ist es angebracht, die Entscheidung an das Unterbewusste zu delegieren. Beispielsweise einfach mal eine Nacht drüber zu schlafen. Unser Bauchgefühl bzw. unsere Intuitionen leistet uns hierbei gute Dienste. Was auf den ersten Blick aller Vernunft zu widersprechen scheint, wurde in zahlreichen psychologischen Studien bestätigt. Die Probanden waren bei schwierigen Entscheidungen im Nachhinein zufriedener, wenn sie diese anhand ihres Bauchgefühls getroffen haben.
Um in deinem Leben die Zufriedenheit zu erhöhen, ist es daher gut, bei komplexen Entscheidungen pro und contra Listen in den Müll zu werfen. Um dann der Macht deines Unterbewussten zu vertrauen. Tue das, was „sich richtig anfühlt”! Es wird deinem Wohlbefinden nutzen.
Was macht glücklich? Tipp 3: Gönn dir Kleinigkeiten
Es gibt in der Psychologie einen Effekt namens durability bias. Dieser beschreibt, dass Menschen grundsätzlich die Dauer von zukünftigen Emotionen über- bzw. unterschätzen. Und ein weiterer Effekt namens impact bias sorgt dafür, dass wir oftmals ebenso die Intensität der Emotionen falsch einschätzen.
Überschätzung großer Anschaffungen
So gehen die meisten Menschen davon aus, dass, wenn sie ein tolles Haus oder einen Sportwagen kaufen, sie sich lange an diesen erfreuen werden. Tatsächlich aber gibt es zahlreiche Studien, die zeigen, dass große Anschaffungen eine eher geringe emotionale Konsequenz haben. Für gewöhnlich überschätzt man häufig die Freude über große Anschaffungen erheblich. Sowohl in Intensität als auch in Dauer!
Kaufen wir uns etwas Tolles, so verblasst dieser Effekt recht schnell. Und unser Glückslevel pendelt zurück auf das Ausgangsniveau. Durch den Konsum neuer Güter treten wir glückstechnisch also auf der Stelle. Zu Freuden der Industrie! Denn diese kann uns stetig neues Zeugs verkaufen. In diesem Zusammenhang ist auch oft von der hedonistischen Tretmühle die Rede.
Der Mensch hat ein stabiles Glückslevel, zu dem er immer wieder zurückkehrt. Dies ist der Grund, warum Menschen selbst nach extremen Ereignissen wie bei einem Lottogewinn oder bei einem Unfall nach einiger Zeit wieder ungefähr so zufrieden sind, wie sie es vor dem Ereignis waren (Set-Point-Theorie).
Unterschätzung kleinerer Freuden
Die kleinen Freuden werden jedoch unterschätzt! Es ist beispielsweise keine große Sache, wenn man sich selbst Blumen kauft. Und diese für einige Tage ins Wohnzimmer stellt.
Gerade weil man sich selbst belohnt hat und die Blumen nicht von jemanden geschenkt bekommen hat, scheint es sich zu verbieten, allzuviel Aufsehens über diesen Kauf zu machen. Tatsächlich gaben aber Probanden in Studien an, entgegen ihren Erwartungen im Vorfeld, sich über derartige Konsumhandlungen länger und intensiver zu freuen. Bis zu fünfmal länger als erwartet hielt die Freude an!
Verhältnismäßig wenig kostspieligen Konsumhandlungen tragen demnach viel mehr zur Steigerung deiner Freude bei, als du dies vermutlich erwarten würdest. Von daher steigert es deine Zufriedenheit, wenn du dir eher mehrere kleine Dinge gönnst, anstatt wenige große. Oder beispielsweise im Jahr mehrere Wochentrips machst, statt einem großen, längeren Urlaub.
Glücklicher werden Tipp 4: Unterlass soziale Vergleiche
Der Mensch ist grundsätzlich daran interessiert, sich selbst und sein Verhalten zu beurteilen und zu bewerten. Am liebsten natürlich anhand von objektiven Kriterien. Fehlen diese jedoch, so wird der Vergleich mit anderen gezogen. „Wie stehe ich im Verhältnis zu anderen dar, die mir möglichst ähnlich sind?” lautet dabei die Kernfrage.
Die Orientierung an Anderen hat dabei ebenfalls emotionale Konsequenzen und somit Einfluss auf deine Zufriedenheit. Studien zeigen, dass uns das Warten in einer Warteschlange umso leichter fällt, je mehr Menschen hinter uns anstehen. Bei einem sogenannten „Abwärtsvergleich” macht die Vergleichsgruppe der länger Wartenden unsere Lage erträglicher.
Jedoch hat natürlich auch der „Vergleich nach oben” Konsequenzen. Beispielsweise lassen uns die attraktiven Models, die in der Werbung dargestellt werden, eine Diskrepanz zwischen diesen und uns selbst erleben. Was natürlich unser Glücksempfinden senkt.

Und ebenso sind soziale Medien in diesem Kontext als kritisch zu betrachten. Folgst du beispielsweise den Reichen und Schönen auf diversen Plattformen, so ist der erhoffte Effekt der Motivation wesentlich geringer, als die Einbuße in deiner Zufriedenheit. In einer solchen Vergleichsgruppe ist der soziale Vergleich umso belastender, da dir nun täglich aufgezeigt wird, was dir noch alles fehlt.
Um also dein Wohlbefinden zu heben, solltest du es möglichst unterlassen, dich an derart unrealistischen und verzerrten „Vorbildern" zu orientieren. Es wird dich auf Dauer nur unglücklich machen.
Was dir statt des Vergleichens Orientierung gibt bei der Antwort auf die Frage „Was macht glücklich?”, sind eigene Ziele. Wie du Ziele richtig definierst, kannst du in meinem Blogartikel über smarte Ziele nachlesen.
Glücklich leben Tipp 5 für mehr Lebenszufriedenheit: Hab eine realistische Erwartungshaltung
In seinem Artikel „Why Generation Y Yuppies are unhappy“ hat es Tim Urban mit der Formel
Glück = Realität – Erwartungen
gut getroffen:
- Wenn deine eigenen Erwartungen übertroffen werden, bist du glücklich.
- Liegt die Realität jedoch hinter deinen Erwartungen zurück, bist du unglücklich.
Vor allem was die eigene Lebenszufriedenheit und den eigenen Erfolg angeht, haben viele Menschen eine unrealistische Erwartungshaltung: Sie gehen davon aus, dass wenn sie etwas einige Male gemacht haben, sich direkt Erfolg einstellt.
In der Realität sieht es aber oft anders aus. Um wirklich erfolgreich zu werden, bedarf es Geduld, Beharrlichkeit und eigener Anstrengung. Tugenden, die die meisten Menschen nicht haben oder nicht bereit sind aufzubringen. Und so kommt es dann auch, dass bereits nach kurzer Zeit eine große Lücke zwischen der eigenen Erwartung (gelbe Linie in der Grafik) und der Realität (grüne Linie) entsteht. Was natürlich zu Frustration und Unzufriedenheit führt.

Damit dir nicht dasselbe Schicksal ereilt, ist es für dein eigenes Lebensglück extrem wichtig, dir eine realistische Erwartungshaltung bzgl. deiner Träume und Ziele anzueignen. Lass dich nicht verblenden von den ganzen „erfolgreich über Nacht” Märchengeschichten.
Vor allem heutzutage gibt es viel Werbung zum Thema „schnell reich werden”. Wenn du aber verstanden hast, dass große Ziele wie beispielsweise die finanzielle Freiheit auf Nachhaltigkeit und Kontinuität aufbauen, wirst du glücklicher. Zu dem Thema findest du auch hier meinen Blogartikel „Finanziell frei werden und selbstbestimmt leben”.
Merke dir: Das Erreichen eigener Ziele und damit einhergehend wahre Lebenszufriedenheit entsteht für gewöhnlich in einem Prozess - Schritt für Schritt.
Glücklich sein Tipps Nr. 6: Glaub an etwas
Menschen, die fest an etwas glauben, sind laut Studien wesentlich glücklicher. Aber keine Bange, es muss keine Religion sein!
„Religion ist das Opium des Volks”, sagte bereits Even Marx. Wobei wir wieder bei körpereigenen Drogen wären. Tatsächlich empfinden viele durch Gott, Allah oder Odin Verbundenheit und Rückhalt. An etwas zu glauben, gibt den Menschen Sinn und Bedeutung.
Aber dieses Glücksempfinden bekommt man laut Glücksforscher auch, wenn man an andere Systeme glaubt. Bist du beispielsweise in irgendeinem nicht religiösen Sportverein oder ähnlichem Verbund, so kannst du denselben Nutzen für dich daraus ziehen, wie jemand, der einer Kirche beigetreten ist!
Die Voraussetzung für Zufriedenheit ist lediglich, dass es eine Verbundenheit gibt und dadurch das Gefühl der Einsamkeit reduziert wird. Hast du Menschen um dich herum, die dir dabei helfen, auch mit schwierigen Lebensbedingungen umzugehen, so spielt es keine Rolle, ob euer gemeinsames Idol Wein zu Wasser machen kann oder einfach super Freistöße schießt.
So ein „Glaubenssystem” kann aber auch aus einer eigenen Ideologie bestehen. Beispielsweise aus einem gesunden Lifestyle, den du dir aneignest: Bestehend aus Fitness und einer gesunden Ernährung. So lange du einen Sinn daraus für dich ziehst und es dir Kraft gibt, trägt dies zur Steigerung deines Wohlergehens bei.
Tipp 7 zum glücklich werden: Lebe im Moment
Was macht glücklich? Laut Dr. Srikumar Rao brauchen wir zum glücklich sein nichts weiter zu tun, außer uns selbst und unsere Umgebung anzunehmen. Es gibt nichts, was wir bekommen müssen, machen müssen oder sein müssen, um glücklich zu sein. Glück ist von Natur aus ein fest verdrahtetes Programm in unserer DNA.
Das Problem ist nur, dass wir dieses Glücksprogramm durch ein anderes ersetzt haben. Das unglücklich machende Programm lautet „Wenn ... , dann ...”:
- Wenn ich endlich einen Partner habe, dann werde ich glücklich.
- Wenn ich erst einmal genug Geld verdiene, dann kann ich glücklich sein.
- Wenn ich doch nur Kinder hätte, dann würde ich glücklich sein.
- Wenn meine Kinder endlich das Haus verlassen, dann werde ich glücklich.
Diese Liste könnte noch ewig so weiter gehen. Und auch du hast mit Sicherheit deine eigenen Variationen der Wenn-Dann-Formel.
Dass wir Ziele haben, ist dabei natürlich löblich. Erinnere dich an die oben beschriebene Psychologie des Glücks bzw. Unglücks: Bist du unglücklich mit der Situation, hast du einen Anreiz diese verändern zu wollen.
Das permanente Unglücklichsein entsteht jedoch dadurch, dass wir uns nie erlauben, das Universum so anzunehmen, wie es ist und zufrieden sind. Stattdessen schrauben wir ständig an dem „wenn”.
Vieles von dem, was du dir beispielsweise vor zehn Jahren vorgenommen hast, hast du vermutlich bereits erreicht. Und dennoch bist du wahrscheinlich nicht wesentlich glücklicher, als vor zehn Jahren.
Denn vermutlich hast du eine ganze Reihe an neuen Bedingungen, die erfüllt werden müssen, damit du dir selbst erlaubst, glücklich sein zu dürfen.
Wahres Glück entsteht genau dann, wenn du es schaffst, den Moment so anzunehmen, wie er ist. Ohne Wenn und Aber!
Den absolut empfehlenswerten TED Talk von Dr. Srikumar Rao kannst du dir hier anschauen. Dort erklärt er dir auch, wie du aus dieser Schleife herauskommst ;)
Glücklich werden Tipp 8: Verbring Zeit mit Menschen, die du magst
Diverse Langzeitstudien fanden Hinweise darauf, dass Beziehungen der größte Einflussfaktor für ein zufriedenstellendes Leben sind. Der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen. Und fühlt sich in der Gemeinschaft am wohlsten.
Jedoch sind hiermit echte soziale Bindungen gemeint. Und nicht diese komischen sozialen Konstrukte von oberflächlichen, austauschbaren Bekanntschaften, wie es unsere von Dating-Apps geplagte Gesellschaft vorlebt. Wenn du 753 Facebook-Freunde hast und jede Woche zwei bis drei Tinder-Dates, aber dir niemand bei deinem Umzug helfen kommt, dann machst du irgendetwas falsch!
Die Beziehungen, die wirklich zum eigenen Wohlergehen beitragen, sind jene, die geprägt sind von Vertrauen und sozialer Unterstützung.
Nicht die Anzahl deiner Freunde, sondern die Enge der Beziehung ist entscheidend. Und um enge, vertrauensvolle Beziehungen zu pflegen, bedarf es nun mal Zeit.
Diese Erfahrung bestätigt auch Bronnie Ware, als sie Sterbende in den letzten Wochen ihres Lebens begleitete. In ihrem Buch schreibt sie:„Viele meiner Patienten bedauerten, dass sie nicht genügend Zeit in ihre Freundschaften investiert hatten.”
Einer der größten Hebel für dein Glück ist es, Zeit in nachhaltige, zwischenmenschliche Beziehungen zu investieren.
Wie in vielen Bereichen des Lebens gilt auch hier: Qualität vor Quantität. Ein guter Freund wird mehr zu deinem Wohlbefinden beitragen, als fünf Bekannte. Erfahre in diesem Blogartikel, wie du deinen Freundeskreis erweiterst und sozialer wirst.
Was macht glücklich? Tipp 9: Führe eine stabile Beziehung
Für romantische, zwischenmenschliche Beziehungen gilt das Gleiche wie gerade bereits beschreiben. Die Tiefe der Beziehung ist der größte Einflussfaktor auf dein Liebesglück. Nur, wenn du dich auf deinen Partner verlassen kannst, trägt die damit einhergehende Sicherheit und Verbundenheit zu deinem Glück bei.
Vor allem die engste aller zwischenmenschlichen Beziehungen trägt maßgeblich zum eigenen Wohlergehen bei. So gibt es beispielsweise Studien, die darauf hindeuten, dass eine stabile Beziehung den eigenen Neurotizismus senkt. Auch die damit einhergehende soziale Unterstützung wirkt sich positiv auf deine Gesundheit und Lebenserwartung aus.
Was genau Neurotizismus bedeutet, ist in der Einleitung zu meinem kostenlosen Persönlichkeitstest gut erklärt.
Und wie dir die Kommunikation in deiner Beziehung besser gelingt, kannst du hier nachlesen:
Glücklich werden Tipp 10: Mach das Beste aus deinem Potenzial
Ebenfalls hat es nachgewiesenermaßen einen großen Einfluss auf die eigene Zufriedenheit, ein Leben im Einklang mit seinen eigenen Werten, Zielen und Fähigkeiten zu führen. Sich eigene Ziele zu setzen und diese dann auch systematisch zu erreichen steigert die eigene Selbstwirksamkeit und damit die Zufriedenheit. Auch kommt es dem nahe, was Maslow als Selbstverwirklichung an die Spitze seiner Bedürfnispyramide gesetzt hat.
Ebenfalls hat Csikszentmihalyi in seinen Studien herausgefunden, dass Menschen dann am glücklichsten sind, wenn sie Tätigkeiten nachgehen, deren Anspruch den eigenen Fähigkeiten entspricht.
Dann nämlich befindet man sich im „Flow” und versprüht ein Gefühl der Ekstase. Zu hohe Schwierigkeitsgrade bei zu geringen Kompetenzen versetzen uns eher in Nervosität und Angst. Zu geringe Herausforderungen bei höheren Kompetenzen in Langeweile.
Wir sollten uns also weder unter- noch überfordern, damit wir im Einklang mit unserem Potenzial leben.
Für dich bedeutet dies, dir Aufgaben zu suchen, die nicht nur deinen Interessen entsprechen, sondern die dich auch auf angemessene Art und Weise fordern.
Wenn du beispielsweise einem Job nachgehst, den du nicht magst und der dich langweilt, so solltest du das Risiko eingehen, diesen Job zu kündigen. Um dann Dingen nachzugehen, die dir mehr liegen und die dich wirklich glücklich machen. Für deine Lebenszufriedenheit wird es sich lohnen.

Was macht glücklich? Das Fazit
Zusammenfassend zum Thema Glück lässt sich sagen, dass du definitiv nichts Materielles besitzen oder erreichen musst, damit dein Leben glücklicher wird. Viel wichtiger ist es, deine Aufmerksamkeit den drei Säulen deines Lebens zu widmen:
- deiner Gesundheit und körperlichen Fitness
- deiner mentalen Gesundheit
- deiner sozialen Gesundheit
Die Glücksforschung kann die in der Einleitung genannten Zitate, die die Frage „Was macht glücklich?” zu beantworten versuchen, tatsächlich empirisch bestätigen. Du bist immer dann glücklich, wenn du deine Bedürfnisse befriedigst!
Und diese sind neben physiologischen Bedürfnissen (Schlafen, Essen, Trinken, Luft etc.) und deiner eigenen Gesundheit nun mal Bedürfnisse wie Sicherheit, Bindung, Liebe und Intimität. Wenn es dir gelingt, diese evolutionsbiologisch bedingten Bedürfnisse zu erfüllen, kommst du deinem Glück erheblich näher.
Und auch die bewusste Arbeit an der eigenen Persönlichkeit steigert nachweislich die Lebenszufriedenheit. Auch einen Blogartikel mit Tipps zur bewussten Persönlichkeitsentwicklung findest du in meinem Blog. Solltest du darüber hinaus persönliche Unterstützung bei der Suche nach deinem persönlichen Glück wünschen, so ist ein Life Coaching vermutlich das Richtige für dich.
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