Die kurze und klare Antwort auf die letzte Frage, ob sich die eigene Persönlichkeit (bewusst) entwickeln lässt, lauten eindeutig: Ja! Nur gibt es dabei einige unbequeme Wahrheiten, derer sich die meisten menschen nicht stellen wollen.
Konkrete Tipps zur Persönlichkeitsentwicklung erhältst du im Folgenden. Lass uns vorher aber auf einen wichtigen Aspekt schauen: Warum ist die bewusste Entwicklung der eigenen Persönlichkeit eigentlich so schwierig? Die Beantwortung dieser Frage ist sehr wichtig, denn das Verständnis dafür ist schon ein guter erster Schritt auf dem Weg zur gezielten Entwicklung deiner Persönlichkeit.
Grundsätzlich machen Veränderung uns Menschen Angst. Dafür gibt es drei sehr gute Gründe:
Neuropsychologisch funktioniert eine Veränderung folgendermaßen: Sobald wir etwas Neues machen, verknüpfen sich die beteiligten Nervenzellen. Üben wir diese Verhaltensweise ein, so werden die Verknüpfungen fester. Je öfter die Nervenzellen gemeinsam in Aktion treten, desto einfacher werden diese in Zukunft aktiviert.
Daher fallen uns bestimmte Tätigkeiten es im Laufe der Zeit immer leichter. Es entstehen auf diese Weise automatisierte Abläufe im Gehirn.
Warum Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen nun so schwer sind, kannst du dir an folgendem Bild veranschaulichen:
Stell dir eine große Wiese vor, welche schon ewig nicht mehr gemäht wurde. Du willst von der einen Seite auf die andere. Also bahnst du dir deinen Weg. Mühsam trittst du das Gras platt und kommst irgendwann auf der anderen Seite an. (Neues Verhalten wurde erprobt)
Möglicherweise hast du noch nicht mal den kürzesten Weg gewählt. Aber du bist nun drüben, also was soll’s …
Wenn du nun das nächste Mal auf die andere Seite willst, wählst du natürlich den bereits abgelaufenen Weg. Es ist einfacher für dich ist, das bereits etwas geplättete Gras zu durchqueren.
Beim mehrmaligen Überqueren entsteht so ein kleiner Pfad. Irgendwann ist dieser derart abgelaufen, dass es dir keine Mühe mehr macht, die Wiese zu überqueren. (Neues Verhalten wurde gelernt)
Durch das wiederholte Ablaufen hast du einen Weg erschaffen, der dich mit wenig Aufwand von A nach B bringt. Je öfter du diesen Weg läufst, desto „automatischer” wird das Ablaufen. (Eine Gewohnheit wurde etabliert).
Stell dir nur mal deinen Weg zur Arbeit vor! Diesen könntest du wahrscheinlich blind fahren. Zumindest kommst du jeden morgen an deinem Arbeitsplatz an, ohne groß über die Strecke nachzudenken.
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Was ist jedoch, wenn du merkst, dass es einen noch kürzeren Weg gibt, die Wiese zu überqueren?
Nun müsstest du erneut das hohe Gras auf dem neuen Weg platt walzen. Du müsstest diesen mehrfach ablaufen und wieder Zeit und Energie aufwenden, um den neuen Weg zu etablieren.
In Anbetracht dieser Mühen scheint es doch bequemer, den alten, bereits etablierten Weg zu gehen. Er ist zwar nicht der optimale, aber dafür ist er bereits da (Die Komfortzone ist entstanden).
Und genau hier liegt die Schwierigkeit: Jede Veränderung kostet Kraft und kann teilweise unbequem sein. Möglicherweise fühlst du dich überfordert von der neuen Verhaltensweise, ungeübt oder inkompetent.
Durch diese Phase musst du dich jedoch durchkämpfen, wenn du neues erreichen willst! Das gehört einfach dazu. Energie und bewusste Aufmerksamkeit sind anzuwenden, um neue Gewohnheiten zu festigen.
Möchtest du beispielsweise einen trainierten Körper haben, so musst du dich aufraffen. Ins Fitnessstudio gehen. Dich mit Trainingsgrundlagen auseinandersetzen. Den Weg zum Fitnessstudio als Gewohnheit etablieren. Und dich auch noch mit deiner Ernährung auseinandersetzen … da scheint das Liegenbleiben auf der Couch tatsächlich weniger anstrengend.
Genauso verhält es sich mit allen deinen Verhaltensweisen und Gewohnheiten, welche Facetten deiner Persönlichkeit sind. Diese wurden schon so oft ausgeführt, dass diese nahezu automatisch und ohne großen Energieaufwand ablaufen. Auch die Gewohnheiten, die du eigentlich gerne ändern möchtest, fallen unter diesen Automatismus.
Wie du konkret Gewohnheiten ändern kannst, kannst du im folgenden Blogartikel über das Verändern von Gewohnheiten nachlesen. Hier soll es erst einmal weiter um Tipps zu Persönlichkeitsentwicklung gehen.
Ein Faktor, der bei der gezielten Persönlichkeitsentwicklung gerne übersehen wird, ist der Nutzen deines aktuellen Verhaltens. Du würdest Verhaltensweisen nicht anwenden, wenn diese dir nicht irgendetwas bringen würden. Oder zumindest irgendwann mal etwas gebracht haben!
Selbst destruktive Verhaltensweisen, wie beispielsweise das Rauchen haben einen Nutzen für dich. Vielleicht kommt mit der Zigarette vorm Büro endlich der Moment der Ruhe, nach dem du dich so sehnst.
Oder dein Heulkrampf im hitzigen Streitgespräch ist ein Relikt aus deiner Kindheit. Möglicherweise konntest du durch das Weinen deinem Gegenüber signalisieren, nun bitte nicht mehr auf dich einzureden und dich wieder liebzuhaben.
Der erste konkrete Tipp zur Persönlichkeitsentwicklung ist der Folgende: Willst du deine Persönlichkeit und deine Verhaltensweisen verändern, so solltest du verstehen, wo der (vielleicht versteckte) Gewinn in deiner aktuellen Persönlichkeit und deinem Verhalten liegt!
Erst dann kannst du dir überlegen, wie du den angestrebten Zustand bzw. erhaltenen Nutzen mit Alternativen erreichst.
Nachdem du den Nutzen in deiner aktuellen Persönlichkeitsstruktur verstanden hast, geht es an die Zielsetzung. Um dich stetig weiterentwickeln zu können, erfordert es eine klare Richtung.
Zu jeder gezielten Veränderung - nicht nur bei der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit! - gehört ein klares Zielbild. Du wirst keine Richtung einschlagen können, ohne zu wissen, wo es hingeht.
Wie genau du Ziele sinnvoll formulierst, findest du im Artikel 'smarte Ziele formulieren und erreichen'.
Wenn du weißt, wohin du deine Persönlichkeit entwickeln willst und auch deine Ausgangslage kennst, kannst du nun beginnen, strukturiert und gezielt auf deine Ziele der Persönlichkeitsentwicklung hinzuarbeiten.
Grundsätzlich sind alle deine Ziele erreichbar, wenn du diese wie im oben verlinkten Zielformulierungs-Artikel formuliert hast. Die Frage ist nur, wie hoch deine Bereitschaft ist, diese auch wirklich zu erreichen.
Möchtest du beispielsweise einen Körper wie ein Fitnessmodel bekommen, so ist das prinzipiell möglich. Ob du es wirklich schaffst, dich mehrmals pro Woche aufzuraffen und Sport zu treiben, dich aktiv mit Ernährungsfragen auseinanderzusetzen und Rückschläge in Kauf zu nehmen, liegt einzig und alleine an dir.
Offensichtlich gibt es Menschen, denen dieses Ziel es wert war, den dafür nötigen Aufwand in Kauf zu nehmen. Diese sind aus ihrer Komfortzone gekrochen und haben kontinuierlich auf ihr Ziel hingearbeitet. Und das über Jahre hinweg!
Die Fragen, die sich nun zu jedem deiner Persönlichkeitsziele stellen, sind:
Wenn du also deine Ziele deiner Persönlichkeitsentwicklung nicht erreichst, so liegt es höchstwahrscheinlich an dir. Das mag dir jetzt ein wenig vorwurfsvoll erscheinen. Aber wer sonst, außer dir selbst, trägt die Verantwortung für dein Leben?
Oft liegt es einfach an der falschen Einstellung oder an unrealistischen Erwartungen, wenn du deine eigenen Ziele nicht erreichst.
Wenn du es wirklich willst, Verantwortung dafür übernimmst und darauf hinarbeitest, so schaffst du es auch. Nicht umsonst sagt der Volksmund, dass Persönlichkeitsentwicklung am Rande deiner Komfortzone beginnt.
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Neben den bisherigen Informationen zur Persönlichkeitsentwicklung im folgenden Abschnitt noch weitere praktische Tipps, um deine Entwicklung der Persönlichkeit voranzutreiben:
Auch mit einem persönlichen Coaching lässt sich deine Persönlichkeitsentwicklung aktiv voranbringen. Mit weiteren wirksamen Tipps zu deiner persönlichen Entwicklung und speziellen Coaching-Tools können wir deine persönlichen Baustellen – in allen Lebensbereichen – bearbeiten. Dabei werden limitierende Glaubenssätze identifiziert und durch wirksame ersetzt. Sowie deine Verhaltensmuster analysiert und optimiert. So kann ich dich bei der Entwicklung deiner Persönlichkeit und auf deiner Reise zu einem selbstbestimmten und zufriedenstellenden Leben begleiten.
Wenn dir diese Tipps zur Persönlichkeitsentwicklung gefallen haben, so schreib dich in meinen Coaching Newsletter ein, um keinen weiteren Blogbeitrag mehr zu verpassen!
(Quellen: „Psychologie der Persönlichkeit“ von Jens B. Asendorpf und Franz J. Neyer und „Coaching: Miteinander Ziele erreichen“ von Maren Fischer-Epe)