Optimismus lernen — Mit der richtigen Einstellung optimistischer werden
Du willst lernen, wie du optimistischer werden kannst? Gerne. Hier erfährst du, wie!
Optimismus wird im Allgemeinen als Haltung angesehen, die es ermöglicht, die positiven Seiten eines Sachverhaltes zu erkennen. Viele denken, man ist optimistisch, oder eben nicht. Nur die wenigsten Menschen wissen, dass man Optimismus lernen kann.
In diesem Beitrag erkläre ich dir, was genau Optimismus eigentlich ist. Und wie du dieses Wissen dazu nutzen kannst, Optimismus zu lernen.
Denn durch mehr Optimismus steigt nicht nur dein subjektives Wohlbefinden. Optimistisches Denken hat auch positive Effekte auf deine Gesundheit: Diverse Studien zeigen, dass Optimisten in der Regel gesünder sind als Pessimisten. Und darüber hinaus auch besser in der Lage sind, Stress zu bewältigen.
Optimismus hat damit zu tun, in welcher Art und Weise du über Dinge denkst.
Und hier zeigt sich bereits die wahre Bedeutung von Optimismus: Es kommt auf deine innere Bewertung der Außenwelt an, anstatt auf die Außenwelt selbst.
Im Grunde ist Optimismus eine Form der Bewertung: Es geschehen Dinge in der Welt, und wir beurteilen diese Dinge auf einer Skala von schlecht bis gut. Diese Bewertung ist abhängig von unserer Einstellung und unseren Werten.
Aber auch über die Ursachen der Ereignisse machen wir uns unsere Gedanken. Diese Ursachenzuschreibungen, also die Bewertung der Ursachen von Ereignissen, werden Attributionen genannt. Attributionen sind die subjektiven Zuschreibungen von Eigenschaften.
Um Optimismus lernen zu können, solltest du zuallererst verstehen, dass diese Attributionen anhand dreier Dimensionen geschehen:
Zuschreibung: Liegt die Ursache bei mir selbst oder an anderen Faktoren?
Dauerhaftigkeit: Ist die Ursache zeitlich begrenzt oder unbegrenzt?
Geltungsbereich: Ist die Ursache global oder spezifisch?
Dazu einige Beispiele
Hast du z. B. ein schlechtes Ergebnis in einer Prüfung erreicht ...
... kannst du dir selbst die Ursache zuschreiben: „Ich hab eben ein schlechtes Gedächtnis“.
... oder du schreibst es äußeren Faktoren zu: „Die Baustelle vor meiner Wohnung hat Lärm verursacht, sodass ich mich nicht richtig vorbereiten konnte“.
Schauen wir uns die Dauerhaftigkeit, also die zeitliche Stabilität des Beispiels an:
Das schlechte Gedächtnis als Zuschreibung wäre ein Faktor, der über die Zeit erhalten bleibt (unbegrenzt).
War die Ursache deiner Meinung nach eher schlechter Schlaf in der Nacht vor der Prüfung, so ist dieser Faktor zeitlich begrenzt (in diesem Fall einmalig).
Bist du der Meinung, dass du ...
aufgrund deines schlechten Gedächtnisses einfach nicht so clever bist, so ist diese Ursachen genereller Natur und damit auch auf andere Bereiche übertragbar (global).
Dir z. B. mathematische Gleichungen einfach nicht gut merken kannst, so beziehst du dich nur auf eine spezifische Situation (Mathematikprüfungen). Der Geltungsbereich ist in diesem Fall spezifisch, anstatt global.
Es hat sich gezeigt, dass Menschen generell die Tendenz haben, konstant bei ihren Erklärungen zu sein. Diese Art zu denken wird auf viele Situationen des Lebens angewendet. Es entwickelt sich sozusagen ein bestimmter Stil des Denkens.
Dein Denken über die Ursachen von Ereignissen verfestigt sich zu sogenannten Attributionsstilen. Und das unabhängig von den wahren Gründen, die zu Erfolg oder Misserfolg geführt haben!
Wie kann man nun Optimismus lernen? Der Unterschied zwischen Optimisten und Pessimisten
Der Unterschied zwischen Optimisten und Pessimisten liegt genau in ihren Attributionsstilen.
Ein Pessimist wird Erfolge als
extern verursacht,
zeitlich begrenzt sowie
als einmalig
ansehen: „Dieses eine mal Glück gehabt!“
Misserfolge sieht der Pessimist jedoch als
intern verursacht,
zeitlich unbegrenzt und
global.
„Ich bin eben ein Idiot und das wird sich nie ändern.“
Bei einem Optimisten ist dies genau andersherum: Erfolge sind für ihn
intern verursacht,
zeitlich unbegrenzt und
global.
„Meine Fähigkeit haben zu diesem tollen Ergebnis geführt!“
Misserfolge sind für den Optimisten dagegen
externen Faktoren,
zeitlich begrenzt und
hochspezifisch.
„Durch den Lärm konnte ich für diese eine Prüfung nicht richtig lernen.“
Insgesamt ergeben sich damit folgende Attibutionsstile für Optimisten und Pessimisten:
Die Attributionsstile zwischen Optimisten und Pessimisten sind also genau andersherum bei guten bzw. schlechten Ergebnissen: Während der Pessimist bei schlechten Gegebenheiten sich selbst in der Schuld sieht und auch denkt, dies sei immer so, macht der Optimist dies bei guten Gegebenheiten.
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Optimismus lernen
Die Art und Weise, wie du über Dinge denkst, wird sich natürlich auch auf deine Erwartungen an zukünftige Ereignisse auswirken. Und ebenfalls darauf, ob du glaubst, diese beeinflussen zu können oder nicht.
Dadurch kommt es, dass Pessimisten nicht gerade eine zuversichtliche und lebensbejahende Grundhaltung haben. Denn Pessimisten glauben, sowieso keinen persönlichen Einfluss auf positive Ausgänge zu haben (externe Zuschreibung).
Optimisten dagegen glauben, positive Ausgänge selbst verursacht zu haben (interne Zuschreibung).
Abhängig davon, wie du Erfolg oder Misserfolg wahrnimmst, wirst du dein Verhalten an deinen Attributionsstil anpassen.
Du wirst dich z. B. bei Misserfolgen das nächste Mal ...
besser vorbereiten, wenn du glaubst, die Ursachen sind zeitlich begrenzt und hochspezifisch (Optimist).
aufgeben, wenn du glaubst, die Ursachen sind zeitlich unbegrenzt und global (Pessimist).
Und das alles unabhängig von den tatsächlichen Gründen für Erfolg oder Misserfolg!
Ebenfalls erhöht ein globaler, stabiler Attributionsstil wie „Ich mache niemals etwas richtig“ das Risiko einer Depression. Schon allein aus diesem Grund solltest du Optimismus lernen!
Konkrete Tipps, um optimistischer zu werden
Du kannst Optimismus lernen und damit deine eigene Leistung und somit deine Erfolge erhöhen, indem du daran arbeitest, einen optimistischen Attributionsstil für Erfolge und Misserfolge zu entwickeln:
Vermeide Misserfolge intern und global zu attribuieren, indem du nach möglichen Ursachen in der spezifischen Situation suchst!
Natürlich geht es hier nicht um eine desillusionierte Einstellung. Deine eigenen Fähigkeiten solltest du stets kritisch hinterfragen und versuchen, zu einer guten Selbsteinschätzung zu kommen.
Aber dir gleich selber für alles Schlechte den schwarzen Peter zuzuschreiben, brauchst du auch nicht! Und dies dann auch noch zu verallgemeinern, erst recht nicht!
Auch ist selten etwas in der Welt konstant. Daher solltest du vor allem bei schlechten Erfahrungen nicht davon ausgehen, dass dies nun „immer“ so sein wird. Lerne aus der Situation und lasse dir deine Motivation nicht durch kurzfristige Rückschläge untergraben!
Ist dagegen etwas gut gelaufen, darfst du dir auch gerne mal auf die Schulter klopfen. Akzeptiere ruhig, dass vermutlich dein Mitwirken die Situation / das Ergebnis positiv beeinflusst hat!
Aus falscher Bescheidenheit Lorbeeren an andere zu verteilen, muss wirklich nicht sein. Zu einem gesunden Selbstwert gehört die Akzeptanz eigener, guter Leistungen dazu. Die sollte man auch kommunizieren können, ohne gleich als Angeber dazustehen.
Deine eingebrachten Fähigkeiten, die die Situation gut laufen ließen, kannst du dann auch noch für weitere Bereiche in deinem Leben nutzen. Und somit deine Erfolge weiter ausbauen.
Psychologen sprechen hier von einem Ressourcentransfer: Welche Eigenschaften und Fähigkeiten aus einem deiner Lebensbereiche kannst du auch auf andere Lebensbereiche anwenden?
Nachhaltig optimistischer werden
Optimismus lernen erfordert also eine Verlagerung der Ursachenzuschreibung.
Wie jede Verhaltensänderung benötigt positives Denken ein wenig Übung. Aber es wird sich lohnen: Gelernter Optimismus steigert nicht nur deine Motivation, sondern wird auch dazu beitragen, dein Leben bewusster zu genießen. Weil du den Verlauf der Dinge als weniger zufällig erlebst und dich auch über positive Dinge und dein Mitwirken an diesen freuen kannst.
Wie du siehst, kann also jeder optimistischer werden. Bloß, indem man den Dingen andere Ursachen zuschreibt!
In dem wissenschaftlich fundiertem, aber dennoch gut lesbaren Buch „Pessimisten küsst man nicht. Optimismus kann man lernen“ (Amazon Link) beschreibt Martin Seligman die Auswirkungen einer pessimistischen Lebenseinstellung und die Vorteile von Optimismus. Dabei untersuchte er ebenfalls, was Optimisten von Pessimisten unterscheidet und leitet konkrete Handlungsempfehlungen her. Er beschreibt darin Schritt für Schritt, wie du Optimismus lernen kannst, falls dich dieses Thema vertiefend interessiert.
Auch wirken Optimisten sympathischer auf ihre Mitmenschen. Wie in meinem Blogbeitrag „beliebter werden“ detailliert beschrieben, kommt eine positive Ausstrahlung und ein Lächeln immer gut an. Das kommt nicht nur im echten Leben, sondern natürlich auch auf Fotos rüber. Aber auch Experten können da noch was rauskitzeln, suchst du beispielsweise Bewerbungsfotos in Köln.
Sollte es dir jedoch schwerfallen, allein optimistischer zu werden, so könnte ein persönliches Coaching für dich das Richtige sein. In diesem schauen wir dann gemeinsam auf pessimistische Glaubenssätze und ersetzten diese durch positivere.
Wenn dir dieser Beitrag zum Thema „Optimismus lernen / Mit der richtigen Einstellung optimistischer werden“ gefallen hat, schreib dich in meinen Coaching Newsletter ein, um keinen weiteren Blog-Beitrag mehr zu verpassen!
Gregor Wojtowicz arbeitet als Unternehmensberater, Führungskräftetrainer und systemischer Business Coach für international tätige Unternehmen als auch mit Einzelunternehmer:innen zusammen sowie als Personal und Life Coach mit Privatpersonen. Er ist Master der Wirtschaftspsychologie (M. Sc.) und Diplom Wirtschaftsmathematiker. Seine Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen (Wirtschafts-)Psychologie, Persönlichkeitsentwicklung sowie Führungskräfteentwicklung.
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