Körpersprache deuten zu können, hat viele Vorteile. Sowohl beim Lesen anderer Menschen als auch beim bewussten Einsatz deiner eigenen Körpersprache.
Selbst, wenn du gar nichts sagst: „Man kann nicht nicht kommunizieren”. So lautet zumindest ein bekanntes Axiom des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick.
Und tatsächlich sendet unser Körper ständig Signale aus. Unsere nonverbalen Signale sind damit ein wichtiger Bestandteil unserer Kommunikation.
Was deine Körpersprache über dich verrät und wie du Signale anderer Menschen besser deuten kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Wie bei den meisten menschlichen Verhaltensweisen liegt auch bei der Körpersprache und dem Deuten nonverbaler Signale der Ursprung in der Evolutionsbiologie.
Überleg doch mal kurz, wo wir Menschen unseren Wurzeln haben!
In solch einer bedrohlichen Umgebung war es überlebensnotwendig, schnell und richtig Gefahren einschätzen zu können. Sind unsere Vorfahren auf andere Menschen getroffen, war es von größter Wichtigkeit zu erkennen, ob die fremde Person
einen freundlichen oder feindlichen Gesichtsausdruck hat.
Oder ob diese in ihren Händen eine Waffe hält oder unbewaffnet ist.
Die eigene Reaktion hing von dem Ergebnis dieser Einschätzung ab.
Und auch vor Ausprägung einer Lautsprache mussten sich Menschen innerhalb einer Sippe verständigen können. Um beispielsweise gemeinsam zu jagen und durch Kooperation die Nahrungsaufnahme zu verbessern.
Unsere Vorfahren sind genau die Menschen, die öfter richtig als falsch lagen im Deuten von Gefahren. Jene, die sozial weniger geschickt waren, hatten weniger Chancen, zu überleben und sich fortzupflanzen.
Andere Menschen lesen zu können, hat also unsere Überlebenschancen erhöht. Deshalb sind wir Menschen im Allgemeinen sehr gut darin, nonverbaler Signale zu deuten.
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Körpersprache deuten: Die Grundlagen der Körpersprache
Dass unsere Körpersprache heute immer noch einen enormen Anteil unserer zwischenmenschlichen Kommunikation ausmacht, ist unbestritten. Es gibt unzählige psychologische Studien, die den Einfluss der nonverbalen Signale auf unsere Wahrnehmung untersuchen.
Dabei wurde immer wieder gezeigt, dass Kommunikation immer von spezifischen Kontextfaktoren und von Sender und Empfänger abhängig ist.
Oft werde ich gefragt „Was bedeutet es, wenn jemand die Augenbraue hochzieht?”. Oder „Woran erkenne ich, dass jemand lügt?”.
Dass es darauf keine eindeutige Antwort geben kann, ist dir hoffentlich klar! Es sind viele Interpretationen und tatsächliche Bedeutungen nonverbaler Signale möglich. Von daher solltest du Körpersprache nicht zu sehr überinterpretieren. Und erst recht nicht von einem Signal auf eine bestimmte Bedeutung schließen!
Neben dem Kontext kommt es auch auf das Normalverhalten desjenigen an, der einen bestimmten Ausdruck macht. Aber dazu später mehr.
Möglichkeiten, menschliches Verhalten zu deuten
Zur Körpersprache zählen grundsätzlich alle Informationen, die über
Mimik,
Gestik,
Körperbewegungen,
Distanz- bzw. Raumverhalten,
Haltung,
Berührungen,
Tonfall, Klangfarbe und Lautstärke der Stimme und sogar
Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie viele verschiedene nonverbale Ausdrucksformen der Mensch also alleine mit seinen über 650 Muskeln hat. In Kombination mit den anderen Faktoren wie der Körperinszenierung ergibt das eine nahezu unendliche Möglichkeit, nonverbal zu kommunizieren.
Damit du dich nun nicht in den Details verfängst, im Folgenden erst einmal die Grundlagen der Psychologie der Körpersprache. Diese werden dich auf jeden Fall dabei unterstützen, menschliches Verhalten deuten zu können.
Egal ob beim Flirten, beim Businessmeeting oder in Verhandlungen. Menschliches Verhalten lesen zu können, hat Vorteile!
Menschen lesen anhand der Orientierungsreaktion
Die wichtigste Grundlage der Körpersprache ist die sogenannte Orientierungsreaktion:
Dinge, die uns interessieren oder die wir mögen, ziehen uns an.
Dinge, die wir nicht mögen, uns irritieren oder verängstigen, stoßen uns ab.
Das ist eine tief in uns verankerte Verhaltensweise, die sich natürlich auch in der Körpersprache ausdrückt.
Eine sinnvolle und überlebenswichtige Reaktion auf Unangenehmes oder potenziell Bedrohliches ist daher, auf Distanz zu gehen.
Beobachtest du Distanzverhalten bei anderen (Wegdrehen, einen Schritt zurückgehen etc.), so bedeutet dies meist, dass sich derjenige unwohl fühlt, unzufrieden oder desinteressiert ist. Dies äußert sich daran, dass derjenige (vorwiegend unbewusst) auf Abstand geht.
Es geht bei einer negativen Orientierungsreaktion darum, dass sich jemand auf irgendeine Art und Weise „schützt”.
Beispielsweise, wenn du mit jemanden am Tisch sitzt und dieser Gegenstände zwischen euch schiebt („mauert”). Oder dir „die kalte Schulter zeigt” (sich also wegdreht).
Unsere Füße als Kompassnadel
Vor allem unsere Füße zeigen oft in die Richtung, in die wir wollen.
Kommst du beispielsweise in ein laufendes Gespräch zweier Personen hinzu, diese drehen sich dir jedoch nur mit ihren Köpfen oder Oberkörpern zu, so kannst du davon ausgehen (natürlich immer unter Beherzigung weiterer Signale und dem Kontext), dass du wahrscheinlich nicht erwünscht bist.
Würden die zwei Personen sich dir auch mit den Füßen zuwenden und nun quasi ein Gesprächsdreieck öffnen, so wäre das ein viel positiveres Signal.
Bei Antipathie weisen die Füße oft in Richtung des nächsten Ausgangs. Es kann aber auch sein, dass die Person, die die Füße wegdreht, noch einen anderen Termin hat und unter Zeitdruck steht. Weggedrehte Füße signalisieren daher oft, dass die Person gehen möchte oder gerne woanders wäre. Auch, wenn der Rumpf (noch) zugedreht ist!
Stell dir mal vor, dich spricht jemand auf der Straße an und fragt nach dem Weg. Höchstwahrscheinlich wendest du dieser Person nur den Oberkörper zu. Die Füße signalisieren „Ich bin jederzeit bereit, weiterzugehen“. Es sei denn, du findest die Person attraktiv, dann wirst du dich dieser vermutlich komplett zuwenden. Erinnere dich, wenn wir etwas anziehend finden, wenden wir uns zu!
Die Orientierungsreaktion gibt dir ein zuverlässiges Indiz, wie jemand generell zu Etwas oder Jemanden steht. Achte daher auf Zu- oder Abwendung und auch Hin- oder Weglehnen!
Körpersignale deuten: Das Territorialverhalten
Territorialverhalten bezeichnet das Einnehmen von Platz. Also ob jemand Raum für sich beansprucht oder eben nicht.
Dies ist meistens eine Dominanzgeste und hat etwas mit Macht zu tun. Das „sich breit machen“ und Ausbreiten von Gegenständen (Aktentasche etc.) gehören hierzu.
Dominanzgesten und Revierverhalten lassen sich nicht nur wunderbar in der Tierwelt beobachten, sondern auch bei uns Menschen.
Wir nehmen für gewöhnlich umso mehr Raum ein, je höher wir uns in einer sozialen, materiellen oder hierarchischen Rangfolge befinden. Mehr Raum einzunehmen, wirkt selbstsicher und selbstbewusst.
Beobachte nur mal typische „Alphatiere” wie hochrangige Manager. Diese beanspruchen nicht nur große Büros und dicke Autos, sondern auch Raum in Konferenzen, Flugzeugen oder Restaurants.
Und diese Anspruchshaltung gilt nicht nur in der Raumdimension, sondern auch in der Zeitdimension. Für gewöhnlich haben von sich selbst überzeugte Menschen mehr Redeanteil. Beispielsweise mehr Wortbeiträge in Besprechungen.
Auch gestehen sich selbstsichere Menschen sich selbst mehr zu. Beispielsweise den Blick schweifen zu lassen „als gehöre einem der Raum”. Oder hinzuschauen, wohin sie möchten. Ein fester Augenkontakt gehört daher ebenfalls zum Territorialverhalten („Ich schaue hin, wohin ich will!”).
Schüchterne oder ängstliche Personen werden den Kopf tendenziell eher senken und wegschauen. D. h. sie vermeiden Blickkontakt eher. Dies ist eine Orientierungsreaktion („Ich schaue weg, es irritiert mich.”) in Kombination mit dem Gegenteil einer Anspruchshaltung („Es steht mir nicht zu.”).
Das Gegenteil eines selbstbewussten Territorialverhaltens ist das „sich klein machen”. Selbstbewusste Menschen werden tendenziell breitbeinig dastehen, sich locker über Gegenstände lehnen oder sich lässig anlehnen sowie ihre Brust breit machen.
Dahingegen werden schüchterne und unsichere Personen eher versuchen, möglichst wenig Raum für sich zu beanspruchen. Und bloß nicht in das „Revier” anderer einzudringen.
Schau dich mal in der Straßenbahn um, wie zusammengekauert manche Menschen dasitzen! Aber auch hier ist natürlich ein Signal alleine nicht ausreichend für eine Interpretation wie „Der ist nicht selbstbewusst”. Beachte den oben besprochenen Kontext! Vielleicht ist dieser Person auch einfach nur kalt. Möglicherweise ist sie wegen irgendetwas deprimiert („Schultern hängen lassen”). Oder einfach nur müde.
Die Botschaft beim Beanspruchen von Raum und Zeit ist immer „Ich bin wichtig und mir steht das zu.” Dies wird typischerweise als selbstsicher und dominant wahrgenommen. Manchmal aber auch als arrogant („Schau Mal, wie der sich aufspielt. Was glaubt der, wer er ist?").
Um selbst als selbstsicherer wahrgenommen zu werden, solltest du daher versuchen, selbst ein wenig mehr Raum zu beanspruchen. Aber übertreib es nicht! Aufgesetztes Macho-Gehabe wirkt affig.
Körpersignale deuten: Die Individualdistanz
Die Individualdistanz ist eng verknüpft mit dem Territorialverhalten. Dabei handelt es sich um das Raumbedürfnis des Einzelnen.
Das Fachgebiet der Proxemik untersucht und beschreibt die Signale von Individuen, die sie durch das Einnehmen einer bestimmten Distanz zueinander austauschen.
Generell unterscheidet man vier Distanzzonen:
Nachstehende Bezugspersonen lassen wir eher näher an uns heran (Intimdistanz).
Normale Konversationen führen wir ungefähr auf Armlänge Abstand (Persönliche Distanz).
Zu fremden Personen halten wir eher größeren Abstand (soziale Distanz).
Und alles darüber hinaus bezeichnet man als öffentliche Distanz.
Wenn du z. B. dein Badetuch an einem nicht zu vollen Stand ausbreitest, wirst du (meist unbewusst) darauf achten, nicht zu nahe an deinem Nachbarn zu liegen. Dies ist ein Beispiel für Einhaltung der öffentlichen Distanz.
Durch „social distancing” wie bei der Corona-Pandemie im Jahr 2020/21 ist die soziale Distanz sogar noch gewachsen und zu fremden, als auch bekannten, aber nicht-vertrauen Personen wird mindestens 1,5 m Abstand gehalten. Menschen näher an sich heranzulassen, gilt mittlerweile eher als sehr intim und kann sogar als Vertrauensbeweis gedeutet werden.
Jedoch sind diese Zonen zwischen Menschen und Kulturen unterschiedlich. Manche fühlen sich schneller „auf die Pelle gerückt“ als andere. Dringen Menschen ungewollt in „unseren Raum“ ein, so erzeugt dies Stress.
Die Individualdistanz ist daher ein gutes Anzeichen dafür, wie nahe sich Personen stehen. Denn nur Personen, die wir mögen, würden wir nahe an uns heranlassen.
An der Individualdistanz kann man bspw. gut erkennen, ob sich Paare auseinandergelebt haben. Denn diese distanzieren sich zunehmend körperlich voneinander, wenn es anfängt zu kriseln. Und wenden sich höchsten noch mit dem Kopf zu, nicht mehr mit dem Körper (vermeidende Orientierungsreaktion).
Körpersprache beim Mensch: Universelle Tells
Als universelle Tells versteht man genau die Verhaltensweisen und Ausdrucksformen der Menschen, die bei allen Menschen mehr oder weniger gleich ausfallen.
Paul Ekman konnte zeigen, dass es sieben universelle Emotionen und damit verbundene Gesichtsausdrücke gibt:
1. Freude
2. Überraschung
3. Ärger
4. Ekel
5. Furcht
6. Trauer
7. Verachtung
Und er wies ebenfalls nach, dass diese überall auf der Welt gleich sind. Dies bedeutet, dass Menschen unterschiedlicher Kulturen in der Lage sind, diese universellen Gesichtsausdrücke zu deuten.
Unsere Gesichter können Emotionen zwar sehr authentisch wiedergeben, wir sind jedoch ebenfalls geschickt darin, genau diese zu verbergen. Weil wir unsere Mimik bis zu einem gewissen Grad bewusst steuern können.
Daher empfiehlt es sich, generell auf den ganzen Körper zu achten, wenn du versuchst, deinen Gegenüber zu lesen. Wie bei dem Beispiel mit den Füßen bei der Orientierungsreaktion ist den meisten Menschen dieses Signal gar nicht bewusst. Sodass sie meistens auch nicht bewusst versuchen, dieses zu verfälschen.
In dem Abschnitt zu Mikroausdrücken werde ich nochmals detaillierter auf die Gestik eingehen.
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Kulturelle Unterschiede bei universellen Tells
Allerdings gibt es Thesen, dass es verschiedene „Dialekte“ in verschiedenen Kulturen gibt. D.h. kleinere Abweichungen, z.B. in der Bewegung der Gesichtsmuskeln. Daher fällt es Menschen im Allgemeinen einfacher, Gesichtsausdrücke bei Angehörigen ihrer eigenen Kultur zu identifizieren.
Generell sind menschliche Gesichtsausdrücke in sämtlichen Kulturen gleich. Jedoch haben unterschiedliche Kulturen unterschiedliche Standards, wie mit Emotionen umgegangen wird. Kulturen erstellen soziale Regeln dafür, wann welche Emotion (öffentlich) gezeigt werden darf und welche nicht.
Wie weiter oben bereits beschrieben, kommt es immer auf den Kontext an, wenn du Körpersprache deuten willst. Und die Kultur ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt des Kontextes. Daher solltest du unterschiedliche kulturelle Gepflogenheiten berücksichtigen, wenn du Menschen richtig lesen willst.
Idiosynkratische Tells
Die idiosynkratischen Tells sind jene, die bei jedem Menschen eigentümlich sind.
Jeder Mensch ist in seiner Ausdrucksform einzigartig. Von daher empfiehlt es sich, erst einmal das Normalverhalten einer Person zu kennen, bevor du in die Interpretation gehst!
Beispielsweise denken viele Leute, dass verschränkte Arme ein Zeichen für Verschlossenheit sind. Jedoch gibt es viele Menschen, die ständig so dastehen oder -sitzen. Weil es für sie einfach bequem ist.
Beim Deuten von Körpersprache bedeutet dies für dich, immer zuerst zu versuchen, Normalverhalten zu ermitteln. Du solltest daher in Erfahrung bringen, wie der Menschen sich gewöhnlich bzw. in alltäglichen Situationen verhält. Damit ist gemeint, wie dieser für gewöhnlich aussieht, guckt, die Hände ablegt, bestimmte Gestik einsetzt etc.
Erst dann wird die Unterscheidung zwischen einem normalen und angespannten (Unbehagen) bzw. besonders fröhlichen Verhalten (Freude/Behagen) möglich.
Du solltest also auf Verhaltensänderungen achten. D.h. auf Anzeichen, dass jemand Informationen verarbeitet oder auf Ereignisse emotional reagiert.
Es gilt, dass jede Abweichung vom Normal- bzw. ursprünglichen Verhalten eines Menschen grundsätzlich ein Indiz dafür ist, dass etwas im Argen liegt. Was du dann genauer unter die Lupe nehmen solltest.
Vor allem, wenn Menschen nicht bewusst auf ihre Körpersprache achten, ist diese im Normalfall authentischer als die gesprochene Sprache. Denn die Sprache setzt ein Sprecher meistens bewusster ein, um bestimmte Ziele zu erreichen.
Verhalten deuten durch Beachtung von Mikroausdrücken
Mikroausdrücke sind sehr kurze Ausdrucksformen von Emotionen. Manchmal sind diese nur für einen Bruchteil einer Sekunde zu sehen.
Je reflexartiger und kurzlebiger eine Reaktion ist, desto authentischer ist diese in der Regel. Auch ist die erste Reaktion immer die ehrlichere, bevor der Verstand einsetzt und gegenlenkt.
Daher solltest du generell aufmerksam und empfänglich für die zahlreichen Signale anderer Menschen sein. Ganz gleich, wie kurzlebig diese sein mögen. Gezielte Beobachtung führt zu besserem Verständnis!
Um ein genaueres Bild von Mikroausdrücken zu bekommen, empfehle ich dir folgenden Mikroeausdruck-Onlinetest. Hier siehst du auch Beispiele zu den oben angesprochen sieben Grundemotionen.
Der Einfluss von Körpersprache auf deinen Geist
Das Deuten der Körpersprache und der bewusste eigene Umgang damit wird dir nicht nur dabei helfen, andere Menschen besser lesen und verstehen zu können. Es hat auch einen weitreichenden Einfluss auf deine Psyche und dein Wohlbefinden.
Dir ist sicherlich klar, dass Menschen weinen, wenn sie traurig sind. Oder lachen, wenn sie glücklich oder belustigt sind. Unsere Verfassung hat offensichtlich Einfluss auf unsere Körpersprache.
Dass aber auch die Rückrichtung gilt, ist den wenigsten Menschen klar!
Sitzt du beispielsweise mit heruntergezogenen Schultern herum, so drückt das deine Stimmung herunter. Oder wenn du dich körperlich klein machst, hat das Auswirkung auf deinen Selbstwert.
Dies ist ein weiterer Grund, bewusst auf deine Körpersprache zu achten! Denn mit dieser kannst du deine Stimmung beeinflussen und glücklicher werden. Im Folgenden Blogbeitrag „Was mach glücklich?“ findest du weitere Tipps für mehr Lebenszufriedenheit.
Fazit zum Deuten von Körpersprache
Insgesamt gilt beim Interpretieren nonverbaler Signale, dass du immer den Kontext miteinbeziehen und nicht auf Basis einzelner Signale interpretieren solltest! Die Berücksichtigung mehrerer körpersprachlicher Signale steigert die Aussagekraft und die Chance auf ein stimmiges Gesamtbild steigt.
Der wichtigste Indikator ist die Unterscheidung zwischen Behagen (sich wohlfühlen, bspw. Zufriedenheit, Freude, Entspannung) und Unbehagen (sich unwohl fühlen, bspw. Unmut, Unzufriedenheit, Stress, Nervosität, Anspannung etc.). Die Orientierungsreaktion, das Territorial- und Distanzverhalten geben dir Aufschlüsse hierzu.
Das Gesicht sendet zwar viele Signale, jedoch ist es auch der Bereich, der meist willentlich kontrolliert wird. Achte also stets auf den ganzen Körper!
Grundsätzlich solltest du bei gemischten nonverbalen Signalen, also wenn jemand zweideutige Signale aussendet, immer davon ausgehen, dass die Negativen die authentischen sind. Beispielsweise, wenn jemand sagt „Schön dich zu sehen“ und gleichzeitig den Kiefer anspannt. Vermutlich ist die verbale Aussage nicht so gemeint.
Auch gibt es keinen „Pinocchio-Effekt“, der einem sagt, wann jemand lügt. Es können lediglich Indizien betrachtet werden. Aber lediglich als Anhaltspunkte, nicht als Beweise.
Körpersprache sinnvoll deuten kannst du nur, wenn du
einerseits mehrere Indikatoren,
und den Kontext zur Beurteilung heranziehst
und auch weißt, wie sich die Person normalerweise verhält.
Die Kenntnis des Normalverhaltens ist also für da Lesen der Körpersprache essenziell.
Übung macht den Meister - Auch beim Deuten von Körpersprache!
Natürlich ist Praxiserfahrung beim Körpersprache deuten das A und O. Versuche möglichst diskret viele andere Menschen zu beobachten. Und darüber nachzudenken, was ihre Körpersprache wohl bedeutet!
Achte ebenfalls darauf, welche Haltung, Gestik und Mimik du selbst in bestimmten Situationen einnimmst. So lernst du, Zusammenhänge zwischen dem Innenleben und bestimmten nonverbalen Ausdrucksformen zu verstehen.
Aber auch ein theoretisches Fundament kann nicht schaden. Die folgenden drei Bücher kann ich dir empfehlen, wenn es darum geht, menschliches Verhalten deuten zu können. Jedoch nur als Ergänzung zur Praxiserfahrung, falls dich das Thema vertieft interessiert.
Wenn du nicht gerne liest, kannst du dir beispielsweise einen Amazon Audible Account zulegen und Hörbücher zum Thema Körpersprache herunterladen. Und diese dann beim Warten, Autofahren, längeren Strecken etc. anhören. Vor allem, wenn du unterwegs bist, kannst du direkt bei anderen Menschen darauf achten, wenn du gerade etwas Neues gelernt hast ;)
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Gregor Wojtowicz arbeitet als Unternehmensberater, Führungskräftetrainer und systemischer Business Coach für international tätige Unternehmen als auch mit Einzelunternehmer:innen zusammen sowie als Personal und Life Coach mit Privatpersonen. Er ist Master der Wirtschaftspsychologie (M. Sc.) und Diplom Wirtschaftsmathematiker. Seine Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen (Wirtschafts-)Psychologie, Persönlichkeitsentwicklung sowie Führungskräfteentwicklung.
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