Das Vermeiden von sprachlichen Weichmachern, Füllwörtern und Unsicherheitsmarker, kann einen großen Unterschied in der Art und Weise machen, wie deine Kommunikation wahrgenommen wird: Weichmacher wie „ähm“, „irgendwie“, „vielleicht“, „eigentlich“ oder „sozusagen“ können den Eindruck von Zögern oder Unsicherheit vermitteln und die Klarheit sowie Überzeugungskraft deiner Aussagen schwächen.
Neben diesen Füllwörtern zeige ich dir in diesem Blogbeitrag aber noch viele weitere Beispiele für sprachliche Weichmacher auf, die du besser vermeiden solltest, wenn du prägnant und kompetent in deiner Kommunikation wahrgenommen werden willst. Willst du authentisch kommunizieren und deine Rhetorik verbessern, so ist dieser Artikel eine Pflichtlektüre.
Denn in unserer modernen Gesellschaft ist die Fähigkeit, klar und selbstbewusst zu kommunizieren, von unschätzbarem Wert. Vor allem, wenn es darum geht, im Beruf voranzukommen, Kunden zu gewinnen oder einfach so einen guten Eindruck bei anderen zu hinterlassen.
Vermutlich willst du überzeugend sprechen, deine Gedanken flüssig und authentisch formulieren und sicherlich keine Unsicherheiten beim Sprechen zeigen.
Doch wie gelingt das? Ein Schlüssel dazu ist das Vermeiden von sprachlichen Weichmachern.
Sprachliche Weichmacher sind Worte und Phrasen, die wir in unsere Kommunikation einbauen, um unsere Aussagen abzuschwächen oder zu verwässern. Politiker beispielsweise machen sowas absichtlich, damit man sie später nicht auf eine Aussage festnageln kann.
Daher ergibt der Einsatz von sprachlichen Weichmachern manchmal Sinn. Beispielsweise, wenn du sie bewusst dazu verwenden willst, bestimmte Aussagen abzudämpfen. Dies könnte nützlich sein, wenn du mithilfe solcher Wörter vorsichtiger oder vager formulieren willst. Beispielsweise, um höflicher zu wirken und andere nicht zu verletzen.
Das Problem mit sprachlichen Weichmachern liegt jedoch darin, dass ein Großteil der Menschen sie unbewusst nutzt. Und sie dadurch eher Unklarheit und Unsicherheit kommunizieren. Oft hindern sprachliche Weichmacher die klare Kommunikation.
Füllwörter sind Wörter, die in Gesprächen häufig verwendet werden, um kurze Denkpausen zu überbrücken oder Unsicherheiten zu kaschieren. Sie tragen in der Regel nicht direkt zur Aussage bei und können bei übermäßiger Nutzung den Redefluss stören und die Klarheit der Kommunikation beeinträchtigen.
Beispiele für häufig genutzte Füllwörter sind „ähm“, „also“, „ja“, „genau“, „eigentlich“ und „halt“.
Das bewusste Reduzieren von Füllwörtern hilft, klarer und überzeugender zu kommunizieren.
Verniedlichungen und das Kleinreden von Dingen oder Situationen können deine Aussagen schwächen. Und dadurch ebenso Unsicherheit ausdrücken. Ausdrücke wie „gar nicht mal so schlecht“ oder „nicht so ganz glücklich“ sind Beispiele hierfür.
Anstatt dich auf solche Formulierungen zu verlassen, ist es besser, dich zu positionieren und klare und direkte Aussagen zu treffen. Wie beispielsweise „Finde ich richtig gut!“ oder „Damit bin ich unzufrieden!“.
Abschwächende Formulierungen verdünnen die Klarheit einer Aussage und können sie weniger überzeugend machen.
Worte wie „relativ“, „vielleicht“ und „eigentlich“ schwächen die Direktheit deiner Aussage ab. Eine klare und präzise Sprache ist oft wirkungsvoller.
Der Konjunktiv drückt Möglichkeiten oder Wünsche aus. Beispielsweise „Wenn es morgen nicht regnet, würde ich mit dem Fahrrad kommen“. Häufig werden Konjunktive aber falsch und/oder übermäßig verwendet, womit eher eine unterwürfige oder zögerliche Haltung signalisiert wird.
Bist du beispielsweise Führungskraft, und nutzt sprachliche Weichmacher wie „Dürfte ich Sie bitten, folgende Aufgabe zu übernehmen?“ als Höflichkeitsform, lässt dich das als Bittsteller dastehen.
Auch klingt beispielsweise „Ich bedanke mich …“ viel prägnanter als „Ich möchte mich bedanken …“.
Phrasen wie „Ich möchte“, „es könnte sein“ oder „man sollte“ lassen deine Kommunikation weniger bestimmt erscheinen.
Apropos „man sollte“. Häufig höre ich Menschen Dinge sagen wie „Kann man machen.“. Obwohl sie sich selbst meinen. Zeige auf jeden Fall Kante und positioniere dich. Vermeide unbedingt sprachliche Weichmacher wie „man“. Sprich von „Ich“ oder „Wir“, wenn du dich in deiner Aussage meinst bzw. mit einschließt.
Vorausgehende sprachliche Weichmacher setzen eine Bedingung oder Einschränkung für das, was folgt. Ausdrücke wie „Normalerweise“, „Im Prinzip“ oder „Generell“ können die Stärke der folgenden Aussage reduzieren. Insbesondere, wenn diese repetitiv eingesetzt werden!
Verallgemeinerungen können dazu führen, dass deine Aussagen unspezifisch und unpräzise wirken. Aussagen mit „nie“, „immer“, „keiner“, „alle“ und „jeder“ pauschalisieren und bergen die Gefahr, dass die Aussage dadurch falsch wird. Ganz einfach deswegen, weil Aussagen eben oft nicht „immer“, „für alle“ bzw. „nie“ oder „für keinen“ gelten.
Auch unspezifische Wörter wie „irgendwann“, „irgendwo“ oder „irgendeiner“ können den Eindruck erwecken, dass du nicht vollständig informiert bist oder dass du nicht genau weißt, wovon du redest.
Wenn du dich in deiner Kommunikation herabsetzt oder dich entschuldigst, z.B. mit „Ich bin ja nur ...“ oder „Ich bin ja kein Fachmann/keine Fachfrau“, minimierst du deine Glaubwürdigkeit und Autorität. Es ist wichtig, Vertrauen in deine Kenntnisse und Fähigkeiten zu haben. Und dieses Vertrauen auch sprachlich zu vermitteln!
Es gibt drei sehr große Vorteile, wenn du sprachliche Weichmacher reduzierst und überzeugender sprichst:
Es gibt diverse Ansätze, wie du deinen Ausdruck verbesserst. Den wichtigsten Schritt bist du bereits mit dem Lesen dieses Blogbeitrags gegangen: Du schaffst Bewusstsein und kannst sprachliche Weichmacher erkennen! Das ist der erste Schritt, um Worte zu meiden, die deine Sprache verwässern.
Nun gilt es, Wörter zu nutzen, die besser geeignet sind für eine prägnante Kommunikation!
Lerne neue Ausdrücke: Zugegeben, zu lernen mag auf den ersten Blick wenig reizvoll erscheinen. Doch ich verspreche dir: Sobald du erkennst, welche Auswirkungen sprachliche Weichmacher auf deine Ausdrucksweise haben, wirst du den wahren Wert darin sehen, dir Zeit zu nehmen, um an deiner Sprache zu arbeiten.
Finde Ersatz für deine aktuell genutzten sprachlichen Weichmacher und eigne dir bewusst Alternativen an. Beispielsweise statt „Ich denke, dass ...“ könntest du sagen „Ich bin überzeugt, dass ...“. Das klingt sofort selbstbewusster.
Ich beispielsweise nutze selbst Sprachkärtchen zum Üben (Amazon Link) und empfehle diese auch immer wieder meinen Coaching Klienten
Reflektiere deine Sprache: Höre dir selbst zu. Achte darauf, wie oft du Weichmacher verwendest und in welchen Situationen. Beispielsweise kannst du dir deine eigenen Sprachnachrichten anhören und dir so bewusster werden, welchen Sprachgebrauch du hast.
Üben, üben, üben: Wie bei allem, was mit Rhetorik zu tun hat, ist Übung der Schlüssel. Nimm dir vor, in bestimmten Gesprächen oder Präsentationen bewusst auf sprachliche Weichmacher zu verzichten.
Deine aktuelle Sprache hast du dir von deinen Bezugspersonen in deiner Kindheit abgeschaut. Und dann noch ein wenig Grammatik in der Schule dazugelernt. In der weiterführenden Schule hattest du noch Deutsch als Schulfach, aber hier hast du vermutlich eher Gedichte interpretiert, statt eine anständige Rhetorik zu lernen.
Deine Sprache ist eine Gewohnheit, die du (abhängig von deinem Alter) nun bereits seit Jahrzehnten nutzt. Und deine sprachlichen Weichmacher nutzt du daher vermutlich automatisch und unbewusst. Jetzt ist es Zeit, Gewohnheiten zu brechen, um überzeugender zu sprechen.
Hole dir Feedback ein: Bitte Freunde oder Kollegen um Feedback. Sie können besser beurteilen, ob deine Kommunikation klar und überzeugend ist. Die Wirkung deiner Sprache entsteht beim Empfänger ; )
Mit meinem Blogbeitrag „Kritikfähigkeit lernen: Konstruktive Kritik geben und annehmen“ kannst du dich auf das Feedback vorbereiten.
Spreche in bewusster Geschwindigkeit und mache Pausen: Klare Kommunikation wird durch einen flüssigen Sprechfluss unterstützt. Achte darauf, nicht zu schnell zu sprechen. Und auch immer wieder Pausen zum Atmen und Nachdenken einzulegen. Übungen zur Sprechgeschwindigkeit oder zum bewussten Einsatz von Pausen können helfen, flüssiger zu sprechen.
Nutze deine Körpersprache bewusst: Neben der verbalen Kommunikation spielt auch die nonverbale Kommunikation, die Körpersprache, eine entscheidende Rolle. Ein selbstbewusster Stand, Augenkontakt und eine offene Haltung können dazu beitragen, dein gesprochenes Wort zu verstärken. Hier findest du meinen Blogbeitrag zur Körpersprache.
Selbstbewusst zu kommunizieren, überzeugend zu sprechen und sprachliche Weichmacher zu vermeiden, ist nicht nur eine Frage der Rhetorik. Sondern auch eine Frage des bewussten Trainings! Unprägnante Wörter lässt du bewusst weg. Dafür nutzt du Worte, die Klarheit transportieren. Mit der Zeit wirst du merken, dass du immer seltener zu sprachlichen Weichmachern greifst und dass deine Kommunikation klarer, authentischer und überzeugender wird.
Indem du an deiner Kommunikationsweise arbeitest, legst du den Grundstein für erfolgreiche Gespräche, Präsentationen und Verhandlungen. Die Fähigkeit, selbstbewusst und überzeugend zu sprechen, öffnet viele Türen – sowohl beruflich als auch privat. Nutze die oben genannten Tipps und beginne noch heute, deine Rhetorik zu verbessern und sprachliche Weichmacher zu reduzieren. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind es definitiv wert.
Weitere Tipps zum selbstsicheren Auftreten und Wirken durch einfach umsetzbare sprachliche Tipps findest du hier.