Viele Menschen haben eine gute Geschäftsidee, trauen sich aber noch nicht an die Umsetzung. Diese Unsicherheiten beziehen sich z.B. auf fehlendes Startkapital oder mangelnde wirtschaftliche Kenntnisse, wie eine Umfrage im Jahr 2020 ermitteln konnte. Grundsätzlich haben beide Annahmen ihre Berechtigung, treffen aber nicht zu auf jedes Business zu.
Natürlich braucht man für komplexe Geschäftsmodelle (z.B. den Aufbau eines Online-Shops oder die Eröffnung eines stationären Geschäfts) gewisses Startkapital und es ist auch klar, dass man ohne wirtschaftliche Kenntnisse kein Unternehmen im Finanzbereich aufbauen wird. Aber wie sieht es mit anderen, eher allgemeineren Geschäftsideen aus?
Die fehlende wirtschaftliche Bildung hat in der Regel wenig mit der Realität zu tun. Natürlich sollte man sich mit finanzieller Bildung auseinandersetzen, allerdings wird auch vieles während dem Aufbau des Unternehmens von alleine kommen. Bedenkt man, dass etwa nur jedes 4. Unternehmen in Deutschland länger als 20 Jahre überlebt (und die anderen werden zum Teil ebenfalls von sehr erfahrenen/studierten Unternehmern geführt), stellt sich Frage, wie viel wirtschaftliche Bildung man sich aneignen muss, um garantiert erfolgreich zu werden. So viel Bildung kann man sich vermutlich überhaupt nicht aneignen, zumal ein wesentlicher Bestandteil des Wissens aus praktischen Erfahrungen und Fehlern resultiert.
Abschließend dazu: Jedes Geschäftsmodell hat je nach Umfang unterschiedliche Startkosten und erfordert anderes Wissen. Diese Aussage hilft den meisten vermutlich nicht weiter. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, bereits im Vorfeld das Risiko eines wirtschaftlichen Scheiterns zu minimieren sowie das exakt erforderliche Startkapital zu bestimmen: den Businessplan.
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Der Businessplan hat die Funktion, das Geschäftskonzept sowie alle damit verbundenen Einnahmen, Ausgaben und Investitionen für die nächsten Jahre festzuhalten, um Überraschungen (z.B. plötzliche Liquiditätsengpässe) zu vermeiden und das realistische Potenzial einer Idee zu ermitteln. Während dem Planen könnte sich z.B. herausstellen, dass die Gewinnmargen eines Produktes nicht die mit dem Verkauf verbundene Arbeitszeit eines Vollzeitangestellten decken würden. Das Unternehmen könnte sich also nicht selbst tragen.
Ein gut durchdachter Businessplan hilft also, Schwachstellen zu finden und diese bereits zu korrigieren, noch bevor man in die Umsetzung geht. Da alle Betriebsausgaben im Plan auftauchen, kann dieser auch während der Umsetzung als Navigationstool für die nächsten Schritte dienen und gibt gleichzeitig die monatlich zu erreichenden Ziele vor. Es wird langfristig also viel Planungsarbeit gespart und man kann fokussiert an der Umsetzung arbeiten. Aber wie sieht so ein Businessplan eigentlich aus?
Der Businessplan besteht grundsätzlich aus drei Teilen: dem schriftlichen Teil, dem Finanzplan und den Anhängen.
1) Im ersten Teil geht es um allgemeinere Informationen rund um die Geschäftsidee bzw. das Unternehmen. Dazu gehören u.a. Angaben zum Gründer, dem Markt, dem Produkt oder der Marketingstrategie.
2) Der Finanzplan besteht eigentlich nur aus Tabellen und schlüsselt auf, wofür und zu welchem Zeitpunkt wie viel Geld vom Konto abgebucht bzw. auf das Konto überwiesen wird (Einnahmen und Ausgaben).
3) Zum Schluss werden noch erwähnte Anhänge, z.B. die Lebensläufe der Gründer, Patente, Zertifikate o.ä. angehängt, sodass der Plan vollständig ist und einige Angaben belegt werden können.
Deutlich aufwendiger, allerdings fast wichtiger für die Planung, ist der Finanzplan. Dieser schlüsselt Monat für Monat alle Transaktionen sowie deren Ursache in einem Zeitraum für die nächsten drei Jahre auf. Erstellt man den Businessplan lediglich für sich selbst, kann man auch einen kürzeren Zeitraum nutzen. Für eine eigene Existenzgründung durch Fremdkapital einer Bank braucht man immer einen vollständigen Business- und Finanzplan. Dieser setzt sich aus folgenden Tabellen zusammen:
Aus diesen Daten kann nun der wichtigste Teil des Finanzplans erstellt werden: Der Liquiditätsplan. Dafür werden Monat für Monat alle Geldeingänge und Ausgänge summiert und voneinander abgezogen, sodass ein möglicher Fremdkapitalbedarf ermittelt werden kann. Das Ergebnis jeden Monats setzt sich wie folgt zusammen:
Kontostand Anfang + Geldeingänge - Geldausgänge (USt. nicht vergessen) = Kontostand Ende.
Je geringer der Kontostand am Ende des Monats ist, desto schlechter die Liquidität. Ein langfristig hoher Kontostand ist allerdings auch nicht optimal, da das Unternehmen zu wenig reinvestiert.
Der Finanzierungsplan schlüsselt nochmal auf, durch welche Geldgeber das Unternehmen finanziert wird. Die Rentabilitätsvorschau stellt eine Gewinnübersicht der nächsten drei Jahre dar.
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So viel erst einmal zu den Basics und einigen Begrifflichkeiten. Solltest du Unterstützung wünschen beim Aufbau deiner wirtschaftlichen Selbstständigkeit oder nebenberuflichen Tätigkeit, dann ist ein Coaching der effiziente Weg dahin.
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