In diesem Blogartikel erhältst du von mir konkrete Tipps, die deine Chancen erhöhen, zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Denn eine meiner Kernkompetenzen ist die der Managementdiagnostik.
Managementdiagnostik bedeutet, ich helfe Unternehmen dabei, Besetzungsentscheidungen zu treffen – und das bis auf das C-Level hinauf! Von daher weiß ich ziemlich genau, worauf Unternehmen achten. Dieses Wissen und vor allem die Anwendung davon wird dir entscheidend im Bewerbungsprozess helfen. Im Folgenden daher meine Tipps, damit du nicht nur zum Bewerbungsgespräch eingeladen wirst, sondern auch ein Angebot erhältst, für den Job, den du dir wünscht und der im Einklang mit deinen Werten und Bedürfnissen ist.
1. Verstehe die Stellenanzeige bzw. das Unternehmen
Natürlich beginnt alles mit der Stellenanzeige – sofern es eine gibt.
Hier ist eine gründliche Analyse das A und O, und eine gute Vorbereitung wird dir einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Lies die Stellenbeschreibung sorgfältig durch und markiere Schlüsselwörter sowie Fähigkeiten, die gefragt sind. Deine Bewerbung sollte zeigen, dass du genau verstehst, was von dir erwartet wird.
Bewirbst du dich Initiativ, d.h. gar nicht auf eine ausgeschriebene Stelle, dann gilt dennoch, dass du dich mit der Sprache des Unternehmens vertraut machen solltest. Die Firmenwebseite ist ein sehr guter Anlaufpunkt dafür.
Denn jedes Unternehmen hat eine bestimmte Kultur, die sich auch in Farbwahl und Wortwahl auf der Internetseite bemerkbar macht. Auch wenn es keine „Unsere Werte“ Unterseite gibt, schlägt sich für gewöhnlich das Wertekonstrukt des Unternehmens im Sprachgebrauch nieder.
Wird bspw. oft von „Qualität“ geschrieben, so kannst du dir sicher sein, dass das Unternehmen auf eine hervorragende Qualität wert liegt.
Oder vielleicht berichtet das Unternehmen auf der Webseite häufiger davon, wie nachhaltig die Organisation operiert, dann weißt du, dass Nachhaltigkeit ein Thema ist.
Das meinte ich weiter oben mit „Schlüsselwörtern“. Denn in jenen verbirgt sich sozusagen die DNA des Unternehmens. Und genau auf diese Schlüsselwörter solltest du in deinem Anschreiben eingehen, aber dazu gleich mehr.

2. Anforderungen erfüllen
Stelle sicher, dass du die meisten der geforderten Qualifikationen und Erfahrungen besitzt. Meiner Meinung nach musst du nicht alle zu 100 % erfüllen, aber ca. 70–80 % sollten es schon sein.
Natürlich kann es bei einer nicht perfekten Passung sein, dass eine der Anforderungen ein notwendiges Kriterium aus Sicht des Unternehmens ist. Und es deshalb für dich das Aus im Bewerbungsprozess ist. Ab einer 70 % Passung würde ich es dennoch probieren – sofern der Job für dich interessant ist.
Wir haben aktuell einen Arbeitnehmermarkt, und ich weiß aus meiner Zusammenarbeit mit dutzenden Unternehmen, das ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften auf dem Markt herrscht.
Die meisten Unternehmen sind mit 70 % Passung auch bereits zufrieden. Denn natürlich beschreiben sie in einer Stellenausschreibung eher ihre Idealvorstellung eines „perfekten“ Kandidaten. Also keine falsche Bescheidenheit und bewerben, solltest du die meisten der relevanten Kompetenzen und Erfahrungen mitbringen!
3. Personalisiere deine Bewerbung
Vermeide unbedingt generische Anschreiben. Ich kann mir fast nichts Langweiligeres vorstellen als „Sehr geehrte Frau Müller, mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenausschreibung gelesen …“ oder noch schlimmer „Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit bewerbe ich mich als X in Ihrem Hause.“
Jede Bewerbung sollte speziell auf das Unternehmen und die Position zugeschnitten sein. Zeige, dass du dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast, und verstehe seine Kultur und Werte. Stichwort Schlüsselwörter. Diese gilt es jetzt geschickt in Szene zu setzen und einen persönlichen Bezug herzustellen.
Beispielsweise könnte eine passende Einleitung so aussehen: „Sehr geehrte Frau Müller, das Thema Nachhaltigkeit begleitet mich bereits seit Anbeginn meiner Karriere, als ich für (Unternehmen X) (nachhaltige Tätigkeit Y) nachgegangen bin. Ihr Unternehmen steht unter anderem für (Wert Z) und daher kann ich mir gut vorstellen, (meine Kompetenz A) bei Ihnen gewinnbringend einzusetzen, um zu (Unternehmensziel) beizutragen.“
Die Teile in Klammern sind dabei genau die Dinge, die du von der Unternehmenswebseite oder Stellenausschreibung entnommen hast. Dort sind neben den Tätigkeiten bzw. der Wertschöpfung des Unternehmens auch meistens die Unternehmensziele beschreiben.
Ebenso solltest du auch deine eigenen Erfahrungen und Kompetenzen selbstbewusst benennen. Hebe dabei insbesondere Erfahrungen und Fähigkeiten hervor, die für die spezifische Stelle relevant sind. Und benennen klar und deutlich, wie deine Kompetenzen für das Zielunternehmen von Mehrwert sein können.
Aber übertreibe nicht mit deinen Erfahrungen, denn nicht jede Erfahrung ist für jeden Job relevant! Fokussiere dich auf die wesentlichsten und passenden.
4. Klare und prägnante Kommunikation
Beschränke deinen Lebenslauf auf maximal zwei Seiten und dein Anschreiben auf eine Seite! Personaler nehmen sich nicht viel Zeit, jede Bewerbung gründlich zu lesen. Und die, die sie lesen, überfliegen sie eher.
Ich habe bei Bewerbenden Ausnahmen gesehen, die einen dreiseitigen Lebenslauf rechtfertigen, bspw. von erfahrenen Managern, die wirklich viele interessante Stationen in ihrem Leben hatten. Aber das waren wirklich eher Ausnahmen. Überlege daher, ob es wirklich so stellenrelevant ist, dass du vor zwölf Jahren mal ein halbes Jahr in einer Bäckerei als Aushilfe gearbeitet hast.
Insbesondere braucht es eine starke Einleitung in deinem Anschreiben. Dein Anschreiben sollte mit einem starken ersten Absatz beginnen, der sofort die Aufmerksamkeit erregt. Das kannst du dir so vorstellen, wie wenn du bspw. ein YouTube Video anklickst: Wenn du in den ersten 5 – 10 Sekunden nicht „gehooked“ bist (= angebissen hast), klickst du das Video weg.
5. Erfolge und Erfahrungen belegen
Gib unbedingt Beispiele für deine Leistungen an. Und, wenn möglich, quantifiziere diese. Das könnte dann so aussehen: „Durch meine Akquiseleistung und den Gewinn von fünf neuen Kunden gelang eine Steigerung des Umsatzes um 20 %.“
Häufig lese ich jedoch sowas wie „Meine Stärken sind Organisationsmanagement, Kommunikation und Teamführung.“ ... Aha! Und was ist mit „über Wasser laufen“ und „Wasser zu Wein machen“? Ohne Belege bzw. Beweise sind solche Aussagen ziemlich wertlos.
Du kannst die Problem/Handlung/Ergebnis-Strategie verwenden, um zu beschreiben, wie du Herausforderungen gemeistert hast.
Beispielsweise: „Meine Kundenorientierung stellte ich unter Beweis, als die Kundenzufriedenheit sank. Ich habe Interviews mit unseren Kunden geführt, um besser zu verstehen, was genau zur Unzufriedenheit führt. Und basierend auf diesen Erkenntnissen nötige Handlungen abgeleitet, so dass nun unsere Zufriedenheitswerte besser sind als vor Beginn des Sinkflugs.“
6. Dich visuell optimal in Szene setzen
Auch, wenn mittlerweile das Bewerbungsfoto kein Muss mehr ist, empfiehlt sich dennoch, eins zu nutzen und diese an passender Stelle in deiner Lebenslaufvorlage zu platzieren.
Mittlerweile brauchst du dafür noch nicht mal mehr zu Fotografen zu laufen. Es gibt KI unterstützte Tools, bei welchen du beispielsweise einfach ein paar Fotos hochlädst und du verschiedene Vorschläge zur Auswahl hast.
Ich habe beispielsweise einen Anbieter für KI Bewerbungsfotos (Affiliate Link) ausprobiert und folgende sechs Bilder hochgeladen:

Die Ergebnisse können sich echt sehen lassen:





Wobei ich zugegebenermaßen hätte Inputbilder nehmen sollen, auf denen ich etwas mehr lächle XD
7. Korrektheit und Professionalität
Fehlerfreie Unterlagen sind ein Muss. Lass deine Bewerbung von jemandem Korrektur lesen. Rechtschreib- oder Grammatikfehler hinterlassen einen schlechten Eindruck.
Verwende auch ein klares, professionelles Layout für deinen Lebenslauf und das Anschreiben. Es gibt viele kostenfreie Vorlagen online, die dir dabei helfen können. Google einfach mal danach.
8. Nachfassen
Solltest du zwei Wochen nach Einsenden deiner Bewerbung immer noch nichts gehört haben, so zeige Initiative: Sende eine höfliche Nachfass-E-Mail, in welcher du nachfragst, ob deine Bewerbung eingegangen ist und ob ggf. noch Unterlagen zum Nachreichen gewünscht werden. Dies zeigt dein aufrichtiges Interesse und deine Initiative.
Fazit zur erfolgreichen Bewerbung
Eine überzeugende Bewerbung zu schreiben, ist kein einfaches Unterfangen. Aber mit diesen acht Tipps kannst du deine Chancen, zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, deutlich erhöhen. Erinnere dich daran, dass jede Bewerbung eine neue Chance ist, also nutze sie weise. Mit Sorgfalt, Anpassungsfähigkeit und Persönlichkeit kannst du aus der Masse hervorstechen und deinem Traumjob einen Schritt näher kommen.
Wenn du Unterstützung bei deinem Bewerbungsprozess wünscht, so stehe ich dir gerne in einem Business Coaching als Sparringspartner zur Verfügung.