Innere Konflikte und unerreichbare Emotionen belasten viele von uns. Die Psychologie bietet dafür eine Lösung an: Katharsis, das Ausleben dieser verdrängten Gefühle, kann helfen, emotionale Belastungen zu reduzieren.
Bei der Katharsis „reagiert man sich ab“ und lebt so verdrängte oder unbewusste Emotionen aus. Beispielsweise durch lautes Schreien, Ausweinen oder Einschlagen auf etwas, bspw. einen Boxsack. Es gibt aber auch weniger impulsive Varianten einer Katharsis, beispielsweise das Aufschreiben von wahrgenommenen Emotionen oder Gedanken oder auch das bewusste Atmen.
Was Katharsis genau ist und welche Möglichkeiten du hast, durch Katharsis an innere Konflikte und verdrängte Emotionen heranzukommen, erfährst du im Folgenden.
Katharsis stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Reinigung” oder „Läuterung”. Ursprünglich von Aristoteles geprägt, beschrieb es die emotionale Reinigung, die Zuschauer von Theaterstücken erleben. Durch das Miterleben von Angst, Mitleid oder Ekel im Schutz des Theaters konnten diese Gefühle auf eine sozial akzeptable Weise ausgelebt werden. Aristoteles sah in der Tragödie eine Möglichkeit, durch Mitfühlen eine Art emotionale Reinigung zu erfahren. Diese Idee der emotionalen Entladung zieht sich durch die Geschichte und findet sich auch in modernen Unterhaltungsformen wie Filmen.
Während Aristoteles sich auf emotionale Zustände bezog, sah Platon Katharsis eher als physische Reinigung, etwa durch medizinische Verfahren. Auch in spirituellen Praktiken, wie bei der rituellen Einnahme von Ayahuasca (einem halluzinogenem Trank, der ursprünglich von südamerikanischen Ureinwohnern zur Bewusstseinserweiterung eingesetzt wurde), wird Katharsis als Reinigung verstanden – hier sowohl körperlich durch Erbrechen als auch emotional und spirituell, indem negative Emotionen und Energien freigesetzt werden.
Über die Jahrhunderte hat der Begriff Katharsis vielfältige Interpretationen erfahren, von Goethe über Nietzsche bis Freud, und wurde sowohl literarisch als auch psychologisch unterschiedlich diskutiert. Im Kern geht es immer darum, in Kontakt mit und das Freilassen von unerwünschten Zuständen zu erleben. Vergleichbar mit dem Abhusten von Schleim bei einer Erkältung.
Im Folgenden soll jedoch nicht weiter der Begriff der Katharsis diskutiert werden, sondern ich werde mich auf den psychologischen Nutzen der kathartischen Wirkung beschränken und einige kathartische Methoden vorstellen. Es soll also darum gehen, wie Katharsis helfen kann, emotionale und seelische Konflikte zu lösen.
Es lässt sich gar nicht vermeiden, dass wir im Laufe unseres Lebens Höhen und Tiefen durchleben. Und dabei mit Stress, Angst, Wut, Trauma und viele weitere Erlebnisse und Emotionen er-leben.
Oft gelingt es uns, mit diesen Emotionen umzugehen und auch schwerere Phasen zu bewältigen (englisch „to cope with“). In der Psychologie beschreibt Coping den Umgang eines Menschen mit belastenden Lebensphasen und einschneidenden Erlebnissen.
Coping kann dabei einerseits als konstruktiver Umgang verstanden werden. Beispielsweise, wenn ich mich nach einer Trennung mit meinen eigenen Emotionen und Mustern beschäftige und diesen Raum gebe. Beispielsweise durch Reflexion und Meditation. Andererseits gibt es aber auch destruktive Coping Mechanismen, die zwar ebenfalls einen Bewältigungsversuch darstellen, der aber das ‚Problem‘ nicht an der Ursache behebt. Sondern eher Symptome behandelt, statt an der Wurzel anzusetzen. Ein Beispiel für destruktives Coping ist Ablenkung nach einem Todesfall oder einer Trennung durch Alkohol.
Oft scheitern wir daran, unsere Gefühle konstruktiv zu bewältigen. Sei es aus Zeitmangel, fehlendem Zugang zu unseren wahren Emotionen oder Unkenntnis der richtigen Bewältigungsmethoden.
Die Konsequenz davon ist, dass sich unsere Emotionen früher oder später auf unangemessene Weise Luft verschaffen. Denke beispielsweise nur mal an einen explodierenden Choleriker, der angestauten Frust aus anderen Lebensbereichen sozial unverträglich in einem Meeting oder sonst wo ablässt.
Gesundheitlich jedoch noch viel problematischer ist, wenn sich Aufgestautes psychosomatisch bemerkbar macht. Etwa durch Verspannungen, Magen-, Kopf- oder Rückenschmerzen. Oder, wenn du Pech hast, auf noch schlimmere Art und Weise, beispielsweise durch Autoimmunerkrankungen oder sonstiger schwerwiegender Erkrankungen.
Mittlerweile ist gut erforscht, dass unsere Psyche starken Einfluss auf unseren Körper hat. Und der Umgang mit unseren Emotionen mitentscheidend ist, ob wir gesund und vital sind oder eben erkranken.
Die Idee bei der Katharsis ist, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Und für stressabbauende und emotionslösende Aktivitäten zu sorgen. Bzw. sich mit seinen Emotionen zu beschäftigen, anstatt vor diesen davonzulaufen. Ich habe beispielsweise in meinem Blogbeitrag „Trennung verarbeiten“ bereits darüber geschrieben, dass Emotionen, wie in dem Fall Trauer oder Wut in dir arbeiten. Ganz gleich, ob du dich damit beschäftigen magst oder nicht.
Du kannst dir das Ganze metaphorisch vorstellen, wie wenn ein Teil an deinem Auto klappert. Du hast die Wahl:
Die zweite Variante in dieser Metapher ist aber genau das, was viele Menschen mit ihrem Leben machen. Probleme und schmerzhafte Emotionen lieber zu ignorieren. Und darauf zu hoffen, dass es schon gutgehen wird.
Spoileralarm: Tut es so gut wie nie!
Obwohl die Idee der Katharsis weit verbreitet ist, gibt es in der wissenschaftlichen Gemeinschaft auch Kritik. Einige Studien deuten beispielsweise darauf hin, dass das Ausleben von Aggression in manchen Fällen die Gefühle der Wut verstärken können. Fragestellung in einer Studie war, ob aggressive Handlungen wie das Einschlagen mit einem Schaumstoff-Baseballschläger auf irgendeinen Gegenstand (oder aufeinander in einem Paar-Kontext in der Beziehungstherapie) Aggressionen abbauen. Dies wurde mittlerweile vielfach widerlegt.
Dennoch kann Katharsis eine kraftvolle emotionale Befreiung sein, die oftmals von positiver Veränderung und Einsicht begleitet wird. Und zwar dann, wenn bestimmte erlebnisaktivierende Verfahren genutzt werden, die entweder den Rahmen für Introspektion schaffen oder bestimmte Emotionen „triggern“, die über eine intellektuelle Auseinandersetzung hinausgehen. Unterscheidet mal also zwischen dem reinen Abreagieren von Impulsen und dem konstruktiven Ausdruck von Emotionen, so kann eine kathartische Erfahrung sehr wirksam und heilsam sein.
Daher ist meine Empfehlung für dich, immer mal wieder „rechts ranzufahren“ und starke – auch unangenehme! – Gefühle ganz bewusst zu fühlen und auszudrücken! Und vor allem auch vollständig wahrzunehmen und auszuhalten! Für eine echte Wiederherstellung bzw. Erneuerung deiner Selbst durch Freisetzen tief sitzender Spannungen oder von dir nicht gefühlt werden wollenden Emotionen.
Im Folgenden will ich dir einige Möglichkeiten aufzeigen, wie du – auch tief sitzende / unbewusste – Emotionen wahrnehmen und ausdrücken oder zumindest eine ‚Erleichterung‘ wahrnehmen kannst:
Der naheliegendste Ansatz zur Katharsis ist das nicht Vermeiden. Für viele wäre das bereits ein großer Entwicklungsschritt, sich hinzusetzen und achtsam wahrzunehmen, was eigentlich in dir passiert. All die Emotionen sind da, um gefühlt zu werden. Und verschwinden auch nicht, wenn du sie ignorierst.
Ich weiß aus Gesprächen mit vielen hunderten Menschen, dass es schwerfallen kann, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Vor allem für Menschen, für die es sehr ungewohnt ist, allein in der Stille zu sein, hat bspw. Meditation enormes kathartisches Potenzial.
Hierunter fällt das bewusste Schluchzen, Aufstöhnen, Lachen, Weinen oder jegliche andere Art des körperlichen Ausdrucks.
In meinen Beobachtungen sind viele Menschen insgesamt viel zu kontrolliert. Ständig läuft ein sozialer, innerer Kritiker als innere Stimme mit und sagt Sachen wie „Bloß nicht auffallen!“ oder „Verhalte dich bloß normal!“. Was auch immer „normal“ heißen soll. Jedoch führt das dazu, dass wir verlernt haben, Spannungen abzubauen. Wir schlucken unserer Wut herunter oder verkneifen uns das Weinen.
Natürlich gibt es Momente, in denen es eher sozialverträglich ist, angepasst zu agieren. Aber in deinen eigenen vier Wänden kannst du versuchen, zu beginnen, dir selbst und deiner Innenwelt mehr Ausdruck zu verleihen. Und so kleine Momente des Loslassens zu etablieren.
Alternativ kannst du auch in einen menschenleeren Wald gehen und so laut Schreien wie du kannst. Du wirst merken, dass es dir die ersten Male gar nicht gelingen wird, aus voller Brust zu schreien. Wir sind derart konditioniert und ‚in unserem Kopf‘, statt im Ausdruck bzw. in der Emotion zu sein.
Bewusst zu Atmen ist eine hervorragende Möglichkeit, dir „Luft zu verschaffen“. Und damit an verborgenere Emotionen heranzukommen. In letzter Zeit nehme ich regelmäßig an sogenannten ‚breath work‘ Sessions teil und habe schon häufig bei mir als auch anderen Teilnehmenden bezeugen dürfen, wie heftige Emotionen frei werden.
Schau mal in deiner Stadt nach Angeboten nach Atem- bzw. ‚breath work‘-Workshops. Du wirst überrascht sein, wie du durch reine Atemarbeit auch tief sitzende Emotionen ausleben und eine starke kathartische Wirkung entfalten kannst.
Selbstausdruck funktioniert auch über den kompletten Körper. Stress „abzuschütteln“ oder „abzuhüpfen“ baut überschüssiges Adrenalin und Cortisol ab.
Beobachte beispielsweise mal Schwäne nach einem Kampf: Sie gehen auseinander, schütteln sich kurz und gehen ihrem Leben nach, als sei nichts gewesen.
Wir Menschen dagegen neigen dazu, bestimmte emotional geladene Situationen noch lange mit uns herumzutragen. In unseren Gedanken, aber tatsächlich auch physiologisch. Weil wir uns nicht die Zeit nehmen, uns „abzureagieren“. Was glaubst du, wo deine Verspannungen etc. herkommen?
Eine ritualisierte Form des Abschüttelns ist der Tanz. Immer schon haben Menschen kulturelle Tänze genutzt, um sich in bestimmte Zustände hineinzutanzen. Oder durch die Bewegung bestimmte Ereignisse hinter sich zu lassen.
Die Discos sind an den Wochenenden nicht nur voll, um sich zu betrinken oder um zu flirten. Viele Menschen finden im Tanz (ohne sich dem bewusst zu sein) eine Art des Loslassens und der Entspannung. Aber du brauchst noch nicht mal eine Diskothek, um von dieser Form der Katharsis zu profitieren.
Musik kann bestimmte Stimmungen hervorrufen. Sie kann darüber hinaus auch Momente großer Erkenntnis auslösen. Wenn du das bisher nicht erlebt hast, versuch mal, auch andere Musik zu hören, als du es gewöhnlich tust. Die Idee dieses kathartischen Beispiels ist, dich mit neuen Reizen und „Triggern“ zu konfrontieren.
Emotionen sind nicht nur in unserem Gehirn „gespeichert“. Unser gesamter Körper besteht aus Zellen, die Informationen speichern. Unser Volksmund versteht das und kennt Sprüche wie „es sitzt mir in den Knochen“. Das tut es manchmal tatsächlich.
Körpertherapie, Chiropraktik, Massagen etc. können mächtige Formen der Katharsis sein, um Traumata und sonstige im Körper sitzende Emotionen zu „befreien“.
Ähnlich wie das Tanzen ist Sport weit verbreitet und beliebt, und viele ahnen unbewusst die kathartische Wirkung. Beim ‚runners high‘ eines Läufers beispielsweise kann es nicht nur zu einem ‚Flow‘ Erlebnis, sondern auch zum Freiwerden von Blockaden und Emotionen kommen. Aber auch zu Einsichten und neuen Erkenntnissen. Natürlich funktioniert das auch bei vielen anderen Sportarten. Die körperlichen Anforderungen eines Trainings können eine großartige Möglichkeit sein, starke Emotionen zu verarbeiten und sie auf konstruktive Weise freizusetzen.
Eine Form des Selbstausdrucks ist das Schaffen von Bildern oder sonstigen Werken. Beispielsweise eigener Musik, Skulpturen, digitaler Kunst etc. Damit kannst du deinem Innenleben auf künstlerische Art und Weise Ausdruck verleihen und mit dem arbeiten, was du wahrnimmst. Diverse Kunstwerke sind auf Basis tiefer Trauer oder großem Schmerz entstanden.
Auch für dich kann diese Form der Katharsis psychologischen Nutzen haben. Denn etwas zu erschaffen und dadurch Gefühle auszuleben, kann sehr befreiend wirken.
Künstlerischer Ausdruck kann natürlich auch in Schriftform passieren. Schreiben kann ein wirksames Werkzeug für die psychische Gesundheit sein. Ganz gleich, ob du Tagebuch führst oder einen Roman schreibst.
Versuche dich mal im Schreiben als Zugang zu deiner Innenwelt. Auch ohne künstlerischen Anspruch kann beispielsweise das Führen eines Tagebuchs das Beschäftigen mit eigenen Emotionen unterstützen und auch hier zu mehr Selbstempathie und Erkenntnisgewinnen führen. In meinem Blogbeitrag zur Kunst der Selbstreflexion findest du diverse Anregungen hierzu.
Wie in Aristoteles ursprünglicher Beschreibung der Katharsis kann Kunst eine wundervolle Projektionsfläche sein, um in Kontakt mit eigenen Gefühlen zu kommen. Tatsächlich könnte das Schauen eines Films, Musicals, Theaters, Hören von Musik oder Besuch von Museen bestimmte Emotionen triggern und so zu einem kathartischen Durchbruch beitragen.
Tatsächlich eignen sich potenziell alle förmlich / feierlich ablaufend Rituale zur Katharsis. Beispielsweise das Beisammensein in einer Schwitzhütte oder auch Kakaozeremonien, um wertvolle Erfahrungen der Innenschau zu er-leben. Hilfreich ist hierbei insbesondere, dass für gewöhnlich ein erfahrener Leiter, Schamane, Heiler oder sonstiger ‚Weise‘ anwesend ist. Dieser kann emotional unterstützen und dir einen Raum halten, sollte es für dich zu (zu) starken Gefühlsregungen kommen.
Die Arbeit mit einem Therapeuten oder Coach kann einen sicheren Rahmen bieten, in dem verdrängte Emotionen und Konflikte durch Gespräche erforscht und verarbeitet werden können. Belastende Emotionen können (und sollten in vielen Fällen auch!) mit professioneller Hilfe durchleuchtet und aufgearbeitet werden. Je nach Schwere ergibt es Sinn, sich in eine Therapie zu begeben und Sachverhalte, die lange (manchmal sogar über Jahrzehnte) belastend wirken, zu lindern.
Coaching und Psychotherapie arbeiten zwar oft mit den gleichen Methoden, haben jedoch eine andere Zielsetzung: Während Therapie den Anspruch hat zu „heilen“, können im Coaching ebenso durch diverse Tools nachhaltige Fortschritte und Erkenntnisse erzielt werden. Ob dein Anliegen ins Coaching passt, kannst du in meinem Artikel „Was ist Coaching“ oder auf meiner Coaching Startseite nachlesen.
Bei dieser Art der Therapie werden schwierige Ereignisse aus der Vergangenheit durchgespielt und „auf die Bühne gebracht“. Dadurch sind Menschen manchmal in der Lage, den Schmerz dieser Ereignisse neu zu bewerten und loszulassen. Ich persönlich war schon bei diversen Aufstellungen dabei und konnte immer wieder die tief reichende, kathartische Erfahrung der Aufstellenden beobachten.
Abgeleitet vom altgriechischen hýpnos, zu Deutsch ‚Schlaf‘, ist Hypnose ein Zustand künstlich erzeugtem, veränderten Bewusstseinszustand. Dieser hypnotische Zustand ermöglicht eine Innenschau, die im normalen Wachzustand oft nicht erreicht werden kann.
Weil in diesem tranceähnlichen Zustand der kognitive Filter heruntergefahren wird (der sonst häufig sehr laut ist und ständig „plappert“), ermöglicht es auch eine besondere Form der Katharsis.
Die Wirksamkeit von Hypnose ist wissenschaftlich sehr gut belegt. Von daher könnte Hypnose, insbesondere wenn du skeptisch bist, mal ein neuer Weg für dich sein, dich mit deinem Innenleben zu beschäftigen.
Als letzten Punkt auf meiner Liste können auch sogenannte ‚psychoaktive‘ Substanzen eine tiefgreifende Erfahrung wie Katharsis bewirken. Diverse Psychotropika, von griechisch ‚psychḗ‘ „Seele“ und ‚tropḗ‘ „(Hin-)Wendung“, bewirken im wahrsten Sinne des Wortes eine Hinwendung zur Seele. Also eine Innenschau, die tiefe Einsichten ermöglicht. Einige, wie das oben beschriebene Ayahuasca, sorgen für eine Reinigung im ursprünglichen kathartischen Sinne.
Ich selbst habe beispielsweise durch Psilocybin (in einem geschützten Setting, begleitet durch Ärzte und Psychologen!) eine für mich sehr wertvolle Erfahrung gemacht, zu welcher ich sogar ein YouTube Video veröffentlicht habe:
Jedoch solltest du meiner Meinung nach erst alle anderen hier vorgeschlagenen Wege zur Katharsis probieren, bevor du dich an diesen wagst. In meinem Video kläre ich über Risiken auf und kommuniziere, dass psychoaktive Substanzen meiner Meinung nach aufgrund der extrem potenten Wirkung für viele Menschen nicht der richtige Weg sind.
Was all diese Methoden gemeinsam haben, ist das bewusste Hinschauen und sich Zeitnehmen für das eigene Innenleben. Anstatt zu verdrängen oder davor wegzulaufen. Meine Empfehlung ist, sofern es dein Anliegen ist, tieferliegende Emotionen zu erforschen und dich diesen zu stellen, eher mit den oberen in meiner Liste zu beginnen. Und dich dann nach und nach vorzuarbeiten.
Denke daran, dass die Erforschung schwieriger Emotionen mit Risiken verbunden sein kann. Insbesondere, wenn diese Erfahrungen auf Traumata oder Missbrauch beruhen. In diesem Fall solltest du dir auf jeden Fall einen professionellen Gesprächspartner / Therapeuten suchen. Dieser kann dich bei kathartischen Erfahrungen unterstützen, beispielsweise damit, die erlebten Emotionen zu reflektieren und zu integrieren.
Dennoch halte ich es für mehr als sinnvoll, durch Katharsis auch „negative“ Emotionen zu erforschen und dadurch aufarbeiten und loslassen zu können. Viel zu oft haschen wir nach den Annehmlichkeiten des Lebens, verschließen uns aber vor den eher „unangenehmen“ Gefühlen. In diesen liegt aber oft großer Erkenntnisgewinn, Befreiung und transformatives Potenzial. Also traue dich, auch für diese Zeit und Raum einzuräumen. Ganz im Sinne von Carl Gustav Jung: „Ich will lieber ganz sein als gut!“
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